OB Ilg: Trotz Corona viel geleistet
Auch im Jahr der Pandemie wurde von politischer Seite in Heidenheim vieles auf den Weg gebracht. Doch der Oberbürgermeister benennt in seinem Resümee noch etliche Aufgaben, die weit in die Zukunft reichen.
Es war ein Jahr, wie es wohl keiner nochmals erleben will. Denn über allem lag ein dominierendes Thema: die Corona-pandemie. Und dennoch ist auch in Heidenheim vieles vorangegangen, haben die politischen Entscheidungsträger Ziele definiert und den Blick in die Zukunft gerichtet. „Das ganze Jahr war von Corona geprägt, aber ich bin sehr dankbar, dass wir die Themen, die wir uns vorgenommen haben, weitgehend abgearbeitet haben“, sagt Oberbürgermeister Bernhard Ilg in seinem Resümee.
Aus seiner Sicht haben die Verantwortlichen in Heidenheim die Pandemie gut gemanagt. Das betrifft sowohl das Arbeiten der Stadtverwaltung als auch die Umsetzung der verschiedenen Vorgaben, unter denen versucht wurde, den Bürgern auch unter erschwerten Bedingungen etwas zu bieten. „Manche haben gesagt, die diesjährige Waldbadsaison war die schönste überhaupt.“
Schulen und Kitas
Sehr zufrieden ist Ilg mit dem Abarbeiten der Ziele, was Schulen und Kindergärten betrifft. „Trotz der Bedingungen haben wir alles umgesetzt, was geplant war, das betrifft den Hort in der Leonhardstraße wie auch die Sanierung und den Umbau in der Rauhbuchschule und der Schnaitheimer Hirscheckschule.“Wichtig ist dem OB, dass diese Themen weiter verfolgt werden. Dabei nennt er die Mittelrainschule. „Es gilt, Schule und Kindergarten miteinander zu verzahnen, auch um Mensa und Sportflächen im Hinblick auf Synergieeffekte sinnvoll zu nutzen.“
Auch was den Tiefbau betrifft, sei es 2020 gelungen, alles Geplante umzusetzen. Dabei nennt Ilg in erster Linie den zweiten Bauabschnitt der Bergstraße. „Aber es gab auch viele andere
Baustellen, die wie geplant Ende gebracht wurden.“
zu
Entwicklung auf dem Rinderberg
„Auch wenn das für manche komisch klingen mag, aber ich freue mich sehr über die Entwicklung in den Seewiesen und auf dem Rinderberg“, betont Ilg. Die Stadt brauche Logistik wie nie zuvor, denn „ohne Logistik würden unsere heimischen Firmen nicht funktionieren“. Insbesondere das Logistikzentrum in den Seewiesen spiele für die heimische Wirtschaft eine entscheidende Rolle.
„Dass wir nach Jahrzehnten den Rinderberg verkaufen konnten und hier etwas entsteht, darauf bin ich stolz“betont Ilg. „Das ist eine für Süddeutschland bedeutende Baustelle“, sagt er im Bezug auf das große Amazon-logistikzentrum, das hier gebaut wird. „Außerdem waren die Einnahmen durch den Verkauf in Höhe von zehn Millionen Euro in diesem Jahr sehr wichtig. Ich weiß nicht, wo wir geblieben wären, hätten wir das nicht gehabt.“
Zentrales Thema Innenstadt
Aber noch deutlich wichtiger als die Entwicklung vor den Toren der Stadt schätzt der Oberbürgermeister die in der Innenstadt ein. „Der Umbau der Innenstadt ist das zentrale Thema, das uns die kommenden Jahre begleiten wird. Und er ist entscheidend für die Zukunft Heidenheims.“Deshalb bezeichnet es Ilg als großen Erfolg, dass die Sanierung des Rathauses, mit der der große Umbau beginnen soll, im Gemeinderat einstimmig beschlossen wurde. „Aber für eine Neugestaltung der Innenstadt brauchen wir auch die Meinung und die Ideen der Menschen, die hier leben“, deshalb könne und solle sich im Beteiligungsprozess jeder einbringen.
Als bedeutend für die Innenstadt sieht der OB auch das Thema Smart City, also die Digitalisierung und Vernetzung von Angeboten und Infrastruktur. Gemeinsam mit Aalen wolle man sehr viel aufbauen und habe schon einen zweiten Förderbescheid in Höhe von 15 Millionen Euro erhalten für dieses „gewaltige Unterfangen“. Über allen Überlegungen zu Smart City müsse die Frage stehen, was den Menschen dienen kann.
Eine große Rolle in Sachen Infrastruktur spielt der in diesem Jahr unterzeichnete Mobilitätspakt. „Der passt wunderbar zu unserem künftigen Verkehrsentwicklungsplan. Wir müssen uns überlegen, wo es Verbesserungen geben kann und wie sich das mit den Plänen aus dem Mobilitätspakt ergänzen könnte.“Wenn es keine Seilbahn von Heidenheim nach Aalen gebe, könne man auch über eine Verbindung von den Reutenen oder von der Oststadt in die Innenstadt nachdenken.
Schloss mit Gastronomie
Natürlich will der Oberbürgermeister dabei den Schlossberg nicht außen vor lassen. Hier sieht er sehr wichtige Entwicklungen in den kommenden Jahren. Ein erster Runder Tisch mit Vertretern des Landes lasse auf eine positive Entwicklung hoffen, was Schloss Hellenstein betrifft. „Es geht um Barrierefreiheit, um eine multifunktionale Nutzung, aber auch um ein temporäres gastronomisches Angebot“, sagt Ilg.
Neue Bauplätze in Sichtweite
Froh äußert er sich darüber, dass es in diesem Jahr gelungen ist, weitere Schritte hin zu neuen Bauplätzen zu gehen. „Es ist kein Ruhmeszeichen für eine Stadt, wenn über viele Jahre hin kein neues Baugebiet ausgewiesen werden konnte.“Dadurch, dass jetzt im Bereich Reutenen Süd die Erschließung beginnen könne und sich auch in der Oststadt im Bereich des Reitplatzes Lösungen abzeichneten, werde sich das aber ändern. Was das Areal Klein Zürich an der Giengener Straße betrifft, erklärt Ilg, dass das angedachte Modell der Konzeptvergabe noch keine Eigendynamik entwickelt habe. „Das läuft noch etwas träge, das Interesse von Investoren hält sich in Grenzen.“Es sei vorstellbar, dass man im Bereich des brachliegenden Areals andere Wege gehen wird.
Ilg legt 2021 sein Amt nieder
Sehr gut weitergekommen ist man diesen Jahr mit einer weiteren Herzensangelegenheit des Oberbürgermeisters: der Entwicklung auf dem Wcm-areal. Hier habe sich sehr viel getan und kommendes Jahr steht der Spatenstich für den Erweiterungsbau der Dualen Hochschule auf dem Programm. Aktuell sieht es so aus, als könnte Ilg dabei noch in seinem Amt als OB mitwirken. Doch an der Ankündigung, 2021 sein Amt niederlegen zu wollen, hält er fest ohne dafür schon einen genauen Zeitpunkt zu nennen.