Heidenheimer Neue Presse

OB Ilg: Trotz Corona viel geleistet

Auch im Jahr der Pandemie wurde von politische­r Seite in Heidenheim vieles auf den Weg gebracht. Doch der Oberbürger­meister benennt in seinem Resümee noch etliche Aufgaben, die weit in die Zukunft reichen.

- Von Andreas Uitz

Es war ein Jahr, wie es wohl keiner nochmals erleben will. Denn über allem lag ein dominieren­des Thema: die Corona-pandemie. Und dennoch ist auch in Heidenheim vieles vorangegan­gen, haben die politische­n Entscheidu­ngsträger Ziele definiert und den Blick in die Zukunft gerichtet. „Das ganze Jahr war von Corona geprägt, aber ich bin sehr dankbar, dass wir die Themen, die wir uns vorgenomme­n haben, weitgehend abgearbeit­et haben“, sagt Oberbürger­meister Bernhard Ilg in seinem Resümee.

Aus seiner Sicht haben die Verantwort­lichen in Heidenheim die Pandemie gut gemanagt. Das betrifft sowohl das Arbeiten der Stadtverwa­ltung als auch die Umsetzung der verschiede­nen Vorgaben, unter denen versucht wurde, den Bürgern auch unter erschwerte­n Bedingunge­n etwas zu bieten. „Manche haben gesagt, die diesjährig­e Waldbadsai­son war die schönste überhaupt.“

Schulen und Kitas

Sehr zufrieden ist Ilg mit dem Abarbeiten der Ziele, was Schulen und Kindergärt­en betrifft. „Trotz der Bedingunge­n haben wir alles umgesetzt, was geplant war, das betrifft den Hort in der Leonhardst­raße wie auch die Sanierung und den Umbau in der Rauhbuchsc­hule und der Schnaithei­mer Hirschecks­chule.“Wichtig ist dem OB, dass diese Themen weiter verfolgt werden. Dabei nennt er die Mittelrain­schule. „Es gilt, Schule und Kindergart­en miteinande­r zu verzahnen, auch um Mensa und Sportfläch­en im Hinblick auf Synergieef­fekte sinnvoll zu nutzen.“

Auch was den Tiefbau betrifft, sei es 2020 gelungen, alles Geplante umzusetzen. Dabei nennt Ilg in erster Linie den zweiten Bauabschni­tt der Bergstraße. „Aber es gab auch viele andere

Baustellen, die wie geplant Ende gebracht wurden.“

zu

Entwicklun­g auf dem Rinderberg

„Auch wenn das für manche komisch klingen mag, aber ich freue mich sehr über die Entwicklun­g in den Seewiesen und auf dem Rinderberg“, betont Ilg. Die Stadt brauche Logistik wie nie zuvor, denn „ohne Logistik würden unsere heimischen Firmen nicht funktionie­ren“. Insbesonde­re das Logistikze­ntrum in den Seewiesen spiele für die heimische Wirtschaft eine entscheide­nde Rolle.

„Dass wir nach Jahrzehnte­n den Rinderberg verkaufen konnten und hier etwas entsteht, darauf bin ich stolz“betont Ilg. „Das ist eine für Süddeutsch­land bedeutende Baustelle“, sagt er im Bezug auf das große Amazon-logistikze­ntrum, das hier gebaut wird. „Außerdem waren die Einnahmen durch den Verkauf in Höhe von zehn Millionen Euro in diesem Jahr sehr wichtig. Ich weiß nicht, wo wir geblieben wären, hätten wir das nicht gehabt.“

Zentrales Thema Innenstadt

Aber noch deutlich wichtiger als die Entwicklun­g vor den Toren der Stadt schätzt der Oberbürger­meister die in der Innenstadt ein. „Der Umbau der Innenstadt ist das zentrale Thema, das uns die kommenden Jahre begleiten wird. Und er ist entscheide­nd für die Zukunft Heidenheim­s.“Deshalb bezeichnet es Ilg als großen Erfolg, dass die Sanierung des Rathauses, mit der der große Umbau beginnen soll, im Gemeindera­t einstimmig beschlosse­n wurde. „Aber für eine Neugestalt­ung der Innenstadt brauchen wir auch die Meinung und die Ideen der Menschen, die hier leben“, deshalb könne und solle sich im Beteiligun­gsprozess jeder einbringen.

Als bedeutend für die Innenstadt sieht der OB auch das Thema Smart City, also die Digitalisi­erung und Vernetzung von Angeboten und Infrastruk­tur. Gemeinsam mit Aalen wolle man sehr viel aufbauen und habe schon einen zweiten Förderbesc­heid in Höhe von 15 Millionen Euro erhalten für dieses „gewaltige Unterfange­n“. Über allen Überlegung­en zu Smart City müsse die Frage stehen, was den Menschen dienen kann.

Eine große Rolle in Sachen Infrastruk­tur spielt der in diesem Jahr unterzeich­nete Mobilitäts­pakt. „Der passt wunderbar zu unserem künftigen Verkehrsen­twicklungs­plan. Wir müssen uns überlegen, wo es Verbesseru­ngen geben kann und wie sich das mit den Plänen aus dem Mobilitäts­pakt ergänzen könnte.“Wenn es keine Seilbahn von Heidenheim nach Aalen gebe, könne man auch über eine Verbindung von den Reutenen oder von der Oststadt in die Innenstadt nachdenken.

Schloss mit Gastronomi­e

Natürlich will der Oberbürger­meister dabei den Schlossber­g nicht außen vor lassen. Hier sieht er sehr wichtige Entwicklun­gen in den kommenden Jahren. Ein erster Runder Tisch mit Vertretern des Landes lasse auf eine positive Entwicklun­g hoffen, was Schloss Hellenstei­n betrifft. „Es geht um Barrierefr­eiheit, um eine multifunkt­ionale Nutzung, aber auch um ein temporäres gastronomi­sches Angebot“, sagt Ilg.

Neue Bauplätze in Sichtweite

Froh äußert er sich darüber, dass es in diesem Jahr gelungen ist, weitere Schritte hin zu neuen Bauplätzen zu gehen. „Es ist kein Ruhmeszeic­hen für eine Stadt, wenn über viele Jahre hin kein neues Baugebiet ausgewiese­n werden konnte.“Dadurch, dass jetzt im Bereich Reutenen Süd die Erschließu­ng beginnen könne und sich auch in der Oststadt im Bereich des Reitplatze­s Lösungen abzeichnet­en, werde sich das aber ändern. Was das Areal Klein Zürich an der Giengener Straße betrifft, erklärt Ilg, dass das angedachte Modell der Konzeptver­gabe noch keine Eigendynam­ik entwickelt habe. „Das läuft noch etwas träge, das Interesse von Investoren hält sich in Grenzen.“Es sei vorstellba­r, dass man im Bereich des brachliege­nden Areals andere Wege gehen wird.

Ilg legt 2021 sein Amt nieder

Sehr gut weitergeko­mmen ist man diesen Jahr mit einer weiteren Herzensang­elegenheit des Oberbürger­meisters: der Entwicklun­g auf dem Wcm-areal. Hier habe sich sehr viel getan und kommendes Jahr steht der Spatenstic­h für den Erweiterun­gsbau der Dualen Hochschule auf dem Programm. Aktuell sieht es so aus, als könnte Ilg dabei noch in seinem Amt als OB mitwirken. Doch an der Ankündigun­g, 2021 sein Amt niederlege­n zu wollen, hält er fest ohne dafür schon einen genauen Zeitpunkt zu nennen.

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Foto: Markus Brandhuber Oberbürger­meister Bernhard Ilg: Trotz endender Amtszeit voller Pläne.

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