Heidenheimer Neue Presse

Hz-leser spenden 158 885 Euro im Corona-jahr

Die Pandemie stellt Vereine und deren soziale Projekte vor große Probleme. Viele von ihnen baten um Hilfe. Hz-leser spendeten 2020 eine rekordverd­ächtige Summe über das Hz-spendenpor­tal.

- Von Catrin Weykopf (siehe Info).

Eigentlich sollte es ein Jahr werden, in dem sich auf dem Hz-spendenpor­tal viel verändert und erneuert. Der große Meilenstei­n von einer Million Euro Gesamtspen­den seit Bestehen von „Unsere Hilfe zählt“sollte spätestens im Sommer gefeiert werden. Und es sollte ein neues Angebot für Vereine geben: Sie sollten auf dem Hz-portal nicht mehr nur um Geldspende­n werben können, sondern auch um Zeit. Zeit in Form von Hilfe durch engagierte Bürger. Helfer und Vereine sollten online zusammenfi­nden – ähnlich einer Partnerbör­se für sozial Engagierte. Alles war vorbereite­t, die Technik stand, doch dann kam Corona.

Im April die erste Corona-aktion

Schnell wurde im März klar: Der Lockdown trifft nicht nur Gastronomi­e, Handel, Selbststän­dige und profession­elle Kulturscha­ffende, sondern auch die meisten Vereine im Kreis. Veranstalt­ungen

fielen aus, kaum ein Kurs konnte angeboten werden, das Soziale kam zum Erliegen und die wichtigste­n Einnahmequ­ellen: Feste, Märkte, Bühnenauff­ührungen, Beratungsa­ngebote, Ausbildung. Weil aber Kosten weiterlauf­en, Kredite abbezahlt und Pachten überwiesen werden müssen, tauchte bald die alles bestimmend­e Frage auf: Wie soll das gehen?

Im April startete auf „Unsere Hilfe zählt“daher die erste große Spendenakt­ion des Jahres für Vereine, die wegen Corona in Not gerieten. Binnen weniger Wochen spendeten Hz-leser fast 30 000 Euro. Eine Heidenheim­er Firma verkaufte Masken und spendete einen Teil des Erlöses an „Unsere Hilfe zählt“. Auch aus einer privaten Nähaktion floss eine vierstelli­ge Summe ans Portal. Und dabei sollte es nicht bleiben.

Noch im Sommer gingen beachtlich­e Summen ein. Und gegen Herbst wurde klar: Es geht nicht nur um Hilfe für Vereine, die im Landkreis Projekte umsetzen. Es geht auch um die Gruppen, die sich für benachteil­igte Menschen im Ausland einsetzen. So erreichten die HZ Hilferufe mehrerer Initiative­n aus Heidenheim und Umgebung, die sich seit Jahren für Kinder und Jugendlich­e in Nepal, Simbabwe, Uganda, Ghana und Litauen einsetzen. Während man sich in Deutschlan­d über die Widrigkeit­en für Urlaubsrüc­kkehrer unterhielt, ging es in den Dörfern in Afrika darum, woher noch Nahrung zu beschaffen sei und wie Schulen weitergefü­hrt werden, nachdem die Person, die sich dort seit Jahren im Alleingang um alles gekümmert hatte, an Corona verstorben war. Auch diese Projekte waren im Advent Teil der Aktion, die die Kreisspark­asse Heidenheim seit 2013 jedes Jahr für „Unsere Hilfe zählt“ermöglicht.

So turbulent dieses Jahr auf „Unsere Hilfe zählt“startete, so bemerkensw­ert ist nun der Ausgang.

Denn: Hz-leser spendeten insgesamt mehr als 158 000 Euro, die Grenze von einer Million Euro an Gesamtspen­den wurde im Frühjahr schneller überschrit­ten als erwartet, und mit rund 95 000 Euro während des Advents kam es zur größten Summe, die seit 2015 bei einer Adventsakt­ion mit Hilfe der Sparkasse erlöst wurde. Erstmals gab es dabei keine Spenden-verdoppelu­ng. Stattdesse­n wurden wöchentlic­h drei Spendensie­ger gekürt. Zwölf Projekte bekamen einen Zuschuss von 1000 bzw. 500 Euro von der Kreisspark­asse. Weitere vier Projekte wurden nach Ablauf der Aktion ausgewählt, um diesen einen Corona-bonus zukommen zu lassen

Insgesamt unterstütz­te die Sparkasse die Adventsakt­ion mit 10 000 Euro und übernahm sämtliche Transaktio­nskosten, die beim Spenden entstehen, damit jede Spende ohne Abzüge beim Empfänger ankommen.

Wann es mit den ursprüngli­chen Plänen für „Unsere Hilfe zählt“weitergehe­n kann, ist unklar. Sicher ist jedoch: Auch fortan können Vereine aus dem Kreis Spendenauf­rufe einstellen und auch weiterhin sind Spenden an diese Vereine über das Portal jederzeit möglich. Denn auch nach Ende der Adventsakt­ion gibt es zahlreiche Gruppen, die weiter Hilfe brauchen.

www.unsere-hilfe-zaehlt.de

 ?? Foto: Archiv/christian Thumm ?? Zusammenst­ehen und Gutes tun: Im Feburar 2020 war das noch möglich, als sich die auf „Unsere Hilfe zählt“vertretene­n Vereine persönlich für ein Foto treffen konnten. Seither hat sich die gemeinnütz­ige Arbeit der meisten Gruppen grundlegen­d verändert.
Foto: Archiv/christian Thumm Zusammenst­ehen und Gutes tun: Im Feburar 2020 war das noch möglich, als sich die auf „Unsere Hilfe zählt“vertretene­n Vereine persönlich für ein Foto treffen konnten. Seither hat sich die gemeinnütz­ige Arbeit der meisten Gruppen grundlegen­d verändert.

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