Größter Fanclub im Bundestag
der Farbe Rot zugetan ist, liegt nahe. Dass das aber auch am Lieblings-fußballklub des Spd-generalsekretärs liegt, wissen wohl die wenigsten. Dabei macht der 42-Jährige keinen Hehl aus seiner Leidenschaft für den FC Bayern München. Das war für den Niedersachsen in seinem von Werder Bremen und Hamburger SV geprägten Wahlkreis Rotenburg nicht immer von Vorteil: „Ich habe zweimal gegen Reinhard Grindel für den Bundestag kandidiert. Der hat immer gerne in Interviews erzählt, dass ich Bayern-fan bin, um mich in der Region unwählbar zu machen“, berichtete der Politiker jüngst.
Doch die Liebe zum FCB überstand auch das: Lars Klingbeil ist seit 2009 ständiges Mitglied des Bundestags und gründete 2014 den ersten parteiübergreifenden Bayern-fanclub. Dort wird abseits von hitzigen Debatten und politischen Scharmützeln bewiesen, dass der Fußball Grenzen überwindet. „Fußball ist der perfekte Eisbrecher“, sagt Klingbeil, der schon gemeinsam mit Dorothee Bär (CSU) und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gelitten und gejubelt hat.
Eine rote Linie gibt es aber für den größten Fanclub im Bundestag: Afd-mitglieder haben keinen Zutritt. Auch wenn dieser Partei-ausschluss möglicherweise diskussionswürdig ist, so macht sie Fanclub-gründer Klingbeil authentisch. Oder könnten Sie sich vorstellen, mit jemandem, der Jérôme Boateng nicht zum Nachbarn haben will, auf den nächsten Meistertitel anzustoßen?