Auf holpriger Piste zur Vorzeigehalle
Brückenstraße Im Zuge der Schulsanierung im Bibris war zwischen Halle und Schulen ein großer Fußgängerbereich geplant. Jetzt muss dieses Thema im Zuge der anstehenden Klausurtagung des Gemeinderats allerdings neu überdacht werden.
Im Zuge der Schulsanierung im Bibris war zwischen Halle und Schulen ein großer Fußgängerbereich geplant. Jetzt gilt es, neu zu überlegen.
Auch wenn derzeit mitunter der Schnee gnädig ein weißes Kleid über diese Fläche legt, so bleibt ihr doch im Kern die Note ungenügend. Als im September 2019 die neue Bibrishalle eingeweiht wurde, da galten alle Blicke der eindrucksvollen Architektur und der nicht minder eindrucksvollen Ausstattung. Regierungspräsident Wolfgang Reimer bekannte beim Festakt damals: „Ich bin total baff.“
Damals war auch das Umfeld der am Ende 18,3 Millionen Euro teuren Mehrzweckhalle noch Baustelle gewesen. Es fehlte noch der Parkplatz und die Südzufahrt vom Baumschulenweg. Inzwischen ist auch dies alles gerichtet. Nur eines nicht: die Zufahrt von der Brunnenstraße.
Zweckfreie Querungshilfe
Zwischen Pistoriusschule und Bibrishalle wechseln die Beläge der Fahrbahn nicht nur in den Farben, sondern auch in der Höhe. Es wirkt wie eine Baustellenzufahrt. Auch leicht erhöhte Fahrbahnteiler einer inzwischen zweckfrei gewordenen Querungshilfe finden sich noch, die in der Dunkelheit
gern überfahren werden. Auf der gesamten Fläche gibt es keine Orientierungshilfe.
Bei der Stadtverwaltung kennt man den Sachverhalt und beschönigt ihn auch nicht. „Das ist noch nicht fertig“, sagt Dieter Frank, der Fachbereichsleiter Bau im Rathaus. Und es gibt auch einen Grund, dass dem so ist.
Denn noch immer offen ist die Frage, wie das Schulzentrum dermaleinst angefahren werden soll. Derzeit ist die Brückenstraße durchgängig befahrbar. Auf der
Höhe der Schulen und der Hallen gilt Schrittgeschwindigkeit.
2018 Fußgängerbereich geplant
Nach längerer interner Diskussion hatte im November 2018 die Stadtverwaltung mit dem Vorschlag aufgewartet, im Zuge der Sanierung der Schulen, die Brückenstraße als Sackgasse mit Wendeschleife am Schulzentrum enden zu lassen. Zwischen Halle, Pistoriusschule und Bibris-schulzentrum sollte ein großer Fußgängerbereich entstehen. Im Vorfeld
war auch aus den Reihen des Gemeinderats Kritik am bisherigen Zustand geäußert worden. Beim An- und Abfahren der Schulbusse komme es teils zu chaotischen Szenen. An die 1000 Schüler zählen die Schulen dort. Mit einem Fußgängerbereich, so die Argumentation der Verwaltung, könnten Schüler aller Schulen Sporthallen und Mensa in der Bibrishalle erreichen, ohne eine Fahrstraße queren zu müssen. Von einer „großzügigen Lösung“sprach damals Ingenieur Norbert
Dommel, der die Pläne entwickelt hatte. Zu Dommels Plänen gehörte auch die inzwischen gebaute Südzufahrt.
Schulsanierung offen
In Sachen Kappung der Brückenstraße, so Frank, sei man sich heute nicht mehr so sicher. Das wiederum hängt damit zusammen, dass man sich auch noch unsicher ist, wie und wann das Schulzentrum überhaupt saniert wird. Überbordende Kosten, eine steigende Verschuldung der Stadt wie die Ungewissheit über die Auswirkungen der Corona-pandemie auf die kommunalen Finanzen, wirken wie Bremsen. In der anstehenden Klausurtagung wollen Verwaltung und Gemeinderat nach einem Weg suchen, wie dieses Thema Schulsanierung angegangen werden kann.
Solange wird sich auch nichts an der Zufahrt zur neuen Halle von der Brunnenstraße her ändern. An eine „Zwischsenlösung“, so Frank, werde „derzeit nicht gedacht“.
1000
Schüler in etwa bewegen sich im Normalbetrieb üblicherweise im Bereich des Bibris-schulzentrums und der Bibrishalle.