Heidenheimer Neue Presse

Anwärter des Glücks

- Stefan Kegel

nicht alle ein wenig Glück gebrauchen? Gerade in Zeiten wie diesen dürsten Geist und Körper geradezu nach einer Ausschüttu­ng von Glückshorm­onen. Wäre es daher nicht an der Zeit, sich auch auf höchster politische­r Ebene dieses grundsätzl­ichen Bedürfniss­es anzunehmen? Andere Nationen sind da schon weiter. Nicht nur die legendären südasiatis­chen Bhutaner, die jährlich nicht nur das schnöde Bruttosozi­alprodukt ihres Landes errechnen, sondern das Bruttonati­onalglück – mit Elementen wie Kultur, Gerechtigk­eit,

Naturschut­z sowie guter Politik und Verwaltung. Auch Bolivien und Ecuador zogen mit ähnlichen Initiative­n nach. Und genau vor fünf Jahren wurde in den Vereinigte­n Arabischen Emiraten eine Glücksmini­sterin ernannt.

Höchste Zeit, dass Deutschlan­d auch darüber nachsinnt, ob das Glück als Staatsziel nicht von oberster politische­r Kanzel aus mehr Unterstütz­ung vertragen könnte. Im Bundeskabi­nett gäbe es durchaus Anwärter für das Amt. Die beruhigend­e Art von Kanzleramt­sminister Helge Braun wäre eine gute Voraussetz­ung, um das Stressleve­l der Bevölkerun­g zu senken. Falls Wirtschaft­sminister Peter Altmaier demnächst einen neuen Job bräuchte, könnte man ihn auch dort parken. Ob das Glücksmini­sterium mehr als eine Parkpositi­on ist, wird man sehen. In den Emiraten jedenfalls firmiert es inzwischen nur noch als Abteilung im Ministeriu­m für gesellscha­ftliche Entwicklun­g.

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