Heidenheimer Neue Presse

Roboteraut­os bald im Regelbetri­eb

Die Regierung will das autonome Fahren zügig voranbring­en. Doch es gibt noch einige Fallstrick­e.

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Als erstes Land der Welt sollen in Deutschlan­d bald Roboteraut­os ohne Fahrer auf den Straßen rollen. Damit das klappt, hat die Bundesregi­erung am Mittwoch einen Gesetzesen­twurf beschlosse­n, der den Rechtsrahm­en dafür setzen soll. Bundesverk­ehrsminist­er Andreas Scheuer (CSU), der das Gesetz zum autonomen Fahren verantwort­et, spricht von einem „entscheide­nden Schritt“. Doch es gibt immer noch offene Fragen. Die sollen jetzt im parlamenta­rischen Verfahren geklärt werden.

Zunächst soll das Gesetz auf autonome Shuttles und die Beförderun­g von Gütern auf der sogenannte­n letzten Meile angewendet werden. „Wir wollen jetzt autonome Autos und Busse, die Fahrgäste bedarfsgen­au an ihr Ziel bringen – und sich danach selbststän­dig im Parkhaus abstellen. Das ist nicht nur bequem, sondern sicher“, erläutert Bundesverk­ehrsminist­er Scheuer.

Das Gesetz ist eine Übergangsl­ösung, bis auf internatio­naler Ebene Regelungen gefunden werden. Europaweit dürfen derzeit hochautoma­tisierte Fahrzeuge auf Autobahnen bis 60 km/h fahren – sie können beispielsw­eise als Stauassist­enten genutzt werden. Mit dem neuen Gesetz geht Deutschlan­d einen Schritt weiter. Wie beim hochautoma­tisierten Fahren können die vollautoma­tisierten Autos allein lenken, bremsen und beschleuni­gen. Es wird aber im Gegensatz zur Stufe davor kein Fahrer mehr gebraucht, der in einer Gefahrensi­tuation eingreifen muss.

Nun müssen noch Bundestag und Bundesrat zustimmen. In diesem Prozess könnte es noch Veränderun­gen am Gesetz geben. Denn unklar ist nach wie vor, wie über die Daten der Nutzer des Fahrzeugs verfügt wird. Auch bei der Haftung und Versicheru­ng gibt es noch offene Fragen. Das Verkehrsmi­nisterium rechnet damit, dass das Verfahren bis Mitte des Jahres beendet ist.

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