Heidenheimer Neue Presse

Lockerunge­n haben uns eingeholt

- Zu Lockerunge­n der Ausgangssp­erre in Baden-württember­g Rudolf Eberl, Itzelberg

Mit großem Erstauen habe ich soeben die Nachricht gelesen, der Verwaltung­sgerichtsh­of Mannheim hat in einem Eilantrag einer Tübinger Bürgerin die nächtliche Ausgangssp­erre in Baden Württember­g aufgehoben.

Mir scheint, dass dieser Person die nächtliche­n Ausgänge und der Aufenthalt außerhalb der Wohnung in diesen nächtliche­n Stunden das Wichtigste ist. Sämtliche Lokale und gastronomi­schen Betriebe sind im Lockdown geschlosse­n und diese Richter geben solchen Anträgen statt. Welche Aktivitäte­n können in diesen Nachtstund­en getätigt werden? Können diese Personen nicht warten, bis die Lockerunge­n greifen und wir Alle den Weg dann wieder gemeinsam gehen können.

Landesregi­erungen und Politiker haben sich, wenn auch nicht immer einheitlic­h, Gedanken über diese Schritte, z. B. Ausgangssp­erren, gemacht und nun werden sie von solchen Menschen und Gerichten ausgeboote­t.

Kindergärt­en, Schulen und Geschäfte sind und bleiben geschlosse­n. Hier wird kein Eilantrag zum Öffnen gestellt, es hängen ja an manchen Betrieben ganze Existenzen ab, aber die nächtliche Ausgangssp­erre wird gerichtlic­h aufgehoben. Diese Schritte bringen mich fast zum Querdenken, oh je liebe Antragstel­lerin, ich möchte sie ganz gewiss nicht mit dieser Szene in Verbindung bringen.

Klare Aussage der Politik und des RKI, eine Inzidenz unter 50 in Baden Württember­g und es wird Lockerunge­n geben. Wenn diese Lockerunge­n nun wieder Scheibchen- weise und durch gerichtlic­he Entscheidu­ngen herbeigefü­hrt werden, kann ich mir gut vorstellen, wir steuern auf eine dritte Welle zu. Der beste Beweis, die Lockerunge­n vor und kurz nach Weihnachte­n, haben uns leider auch eingeholt. Sicher haben wir Alle bereits eine lange Zeit in dieser Pandemie mit Einschränk­ungen gelebt und möchten wieder zum normalen Leben zurück kehren. Doch dafür bedarf es, so sagen es Politiker und Virologen voraus, bestimmt noch geraume Zeit.

Zum Schluss möchte ich ein altes Sprichwort zitieren:

Aus Schaden wird man Klug. Die Interpreta­tion des Sprichwort­es überlasse ich ihnen gerne selbst.

dann steuern wir auf eine dritte Welle zu

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