Heidenheimer Neue Presse

Immerhin: Auf Alexander Zverev ist Verlass

Der 23-jährige Hamburger steht bei den Australian Open als einziger deutscher Starter in Runde drei.

- Sid

Alexander Zverev hatte ein Eisbad genommen und alle Interviews gegeben – doch ein Ende des höchst erfolgreic­hen Arbeitstag­es war für den Tennis-topspieler um Mitternach­t in Melbourne noch immer nicht in Sicht. „Ins Bett komme ich nicht vor drei Uhr“, sagte er kurz nach dem überzeugen­den 7:5, 6:4, 6:3 in der zweiten Runde der Australian Open gegen den unangenehm­en Aufschlagr­iesen Maxime Cressy aus den USA.

Zverev war erschöpft, aber sein angeschlag­ener Körper verlangte noch nach den geschmeidi­gen Fingern seines Physios Hugo Gravil, der aktuell eine besonders wichtige Rolle einnimmt. Der Halbfinali­st des Vorjahres darf nach einer reifen Leistung mit viel Geduld weiter von seinem ersten Grand-slam-titel träumen - doch dafür müssen Bauch und Rücken halten.

„Mein Aufschlag war langsamer, und ich habe auch mit Schmerzmit­teln gespielt. Ich hoffe, es wird besser“, sagte der 23 Jahre alte Hamburger, der nun gegen den an Position 32 gesetzten Franzosen Adrian Mannarino um den Einzug ins Achtelfina­le kämpft – alle fünf bisherigen Duelle entschied der Weltrangli­stensiebte für sich.

Zverev ist im Herrenfeld der letzte deutsche Profi, nachdem der Schwarzwäl­der Dominik Koepfer zuvor sein Zweitrunde­nduell gegen Us-open-champion

Dominic Thiem klar mit 4:6, 0:6, 2:6 verloren hatte. Koepfer war als Außenseite­r in das Match gegangen, Zverev hingegen als klarer Favorit. Cressy, der in der Qualifikat­ion die Deutschen Yannick Maden und Dustin Brown ausgeschal­tet hatte, spielte couragiert Serve-and-volley.

Ein Herz für Krabbeltie­re

Die Nummer 172 der Welt ging auch bei den zweiten Aufschläge­n volles Risiko mit teilweise mehr als 200 km/h – Zverev wartete geduldig auf seine erste Breakchanc­e, die ihm direkt den entscheide­nden Vorsprung zum Satzgewinn einbrachte. 2020 verlor er das Finale der US Open nur denkbar knapp gegen Thiem und lechzt nach einem Majortitel: „Ich gebe mein Bestes, bin hier aber sicher nicht der Favorit.“Selbst als ein Insekt, offenbar eine Kakerlake, vor seine Füße lief, brachte ihn das nicht aus dem Konzept. Er trug das Tier zum Spielfeldr­and – und schrie schließlic­h nach 2:04 Stunden seinen Jubel über den Sieg heraus.

Fast 90 Minuten länger musste Melbourne-rekordsieg­er Novak Djokovic schuften, bevor Zverevs möglicher Viertelfin­algegner nach einem Viersatz-erfolg gegen Frances Tiafoe jubeln durfte. Bei den Damen kamen die Mitfavorit­innen Naomi Osaka (Japan), Serena Williams (USA) und Simona Halep (Rumänien) souverän weiter.

 ?? Foto: Rick Rycroft/ap/dpa ?? Souveräner Auftritt: Alexander Zverev.
Bundesliga, 11. Spieltag
Bundesliga, Frauen, 17. Spieltag
WM in Pokljuka/slowenien
DEL, 28. Spieltag
Foto: Rick Rycroft/ap/dpa Souveräner Auftritt: Alexander Zverev. Bundesliga, 11. Spieltag Bundesliga, Frauen, 17. Spieltag WM in Pokljuka/slowenien DEL, 28. Spieltag

Newspapers in German

Newspapers from Germany