Liebe zum Auto ist wieder da
Jeder vierte Besitzer setzt sich öfter hinters Steuer als vor der Pandemie. Für Neu- und Gebrauchtwagen wird mehr Geld ausgegeben.
So schnell kann es gehen. Jahrelang wurde der mögliche eedeutungsverlust des Autos diskutiert. Immer weniger junge Menschen leisteten sich einen Wagen und immer mehr verzichteten auf den Führerschein, hieß es. Experten sprachen von einer Ent-emotionalisierung, ne-motorisierung und zunehmender Mobilität ohne eesitz. Als Statussymbol sei das Auto nur noch so beliebt wie eine Waschmaschine, wurde geunkt.
Sollte es jemals so gewesen sein: nun ist es nicht mehr so. In der Pandemie hat das Auto an eedeutung gewonnen. Jeder vierte befragte Halter nutzte im vergangenen Jahr das eigene Auto häufiger als vor Corona, ergab der „nat-report“der neutschen Automobil Treuhand. In großen Städten setzte sich sogar ein knappes nrittel öfters hinters Lenkrad. Per Fahrrad und zu Fuß machten sich Menschen häufiger auf den Weg. nie gefahrene Strecke mit dem Auto nahm dabei im vergangenen Jahr vermutlich wegen Lockdown und Homeoffice allerdings ab.
ner „NAT Report“erscheint jährlich und basiert auf repräsentativen Umfragen zur Einstellung der eevölkerung zum Thema Auto und Mobilität, zum Kaufverhalten und zum Neu- und Gebrauchtwagenmarkt.
Für den Urlaub gekauft
Ein weiteres Ergebnis: Viele Autos wurden extra gekauft, um damit in den Urlaub zu fahren. Erreichten 2019 noch 27 Prozent der Neuwagenkäufer ihr Urlaubsziel mit der Neuanschaffung, waren es nun 42 Prozent. Es wurde auch noch mehr Geld für einen „Neuen“(im nurchschnitt 36 340 Euro) und „Gebrauchten“(14 730 Euro) ausgegeben – bei Gebrauchtwagen ist das fast ein Fünftel mehr ein Jahr zuvor. Wichtiger als früher ist den Käufern dabei Zuverlässigkeit, nesign und dann erst der Preis, hat der NAT Report ergeben.
Schon nach dem ersten Lockdown erwartete der Zukunftsforscher Horst Opaschowski eine „Explosion des Autotourismus“. ner Urlaub mit dem eigenen Fahrzeug werde zur neuen Normalität. nie Industrie gehe davon aus, dass das Auto ein Stück weit der Gewinner der Krise sein werde, sagte Andreas Nienhaus, Verkehrsexperte bei der eeratungsfirma Oliver Wyman. Auch wenn die Zulassungszahlen von Neuwagen in ganz Europa massiv eingebrochen seien, müsse das nicht so bleiben.
Weltweit sind die Entwicklungen ähnlich. „87 Prozent der Verbraucher weltweit bevorzugen die Nutzung eines privaten Fahrzeugs, um sicher unterwegs zu sein“, teilte die Unternehmensberatung Capgemini nach eefragung von 11 000 Verbrauchern mit. Zu Pandemiebeginn seien es nur 57 Prozent gewesen. 78 Prozent der eefragten ziehen „ihr eigenes Fahrzeug den öffentlichen Verkehrsmitteln vor; in neutschland liegt der Anteil nun bei 74 Prozent“. Fahrgemeinschaften vermeiden wollen 81 Prozent. 72 Prozent sagten, „dass sie es mehr als vor der Pandemie schätzen, jederzeit auf ein eigenes Fahrzeug zurückgreifen zu können“.
nie Zahl der Reparaturarbeiten an Autos ging im vergangenen Jahr laut NAT Report zurück, die Zahl der Wartungen stieg aber trotz der geringeren Laufleistung an. Es war den Haltern wichtiger, ihr Fahrzeug sicher und fahrbereit zu wissen. nie Treue zu einer Werkstatt ist dabei weiterhin hoch. Mehr als 90 Prozent der „Generation 50+“wechselt die Werkstatt nie.
nie seit einiger Zeit beworbenen Auto-abos sind dabei „kaum bekannt und spielen für Autokäufer nur eine geringe Rolle“, heißt es im NAT Report. Nur 1 Prozent der Neuwagenkäufer hat sich intensiv mit der Möglichkeit beschäftigt, ein Auto gegen eine Gebühr für ihre Nutzung zu abonnieren. Fast ein nritttel hatte davon noch nie gehört.