Steigende Schülerzahlen werden erwartet
In einer Prognose wurde von der Stadtverwaltung die Tendenz der Schülerzahlen bis 2026 festgestellt. Insgesamt wurden 21 Schulen unterschiedlicher Art auch auf den Ist-stand hin untersucht.
Für 21 Schulen ist die Stadt verantwortlich. Um verlässlich für die kommenden Jahren planen zu können, wurde ein Schulbericht erstellt.
Auch wenn das Lehrpersonal vom Land bezahlt wird und damit das Kultusministerium für die Bildungsinhalte verantwortlich ist: Die Stadt hat doch ganz erheblich mit dem Schul- und Bildungswesen zu tun. Für insgesamt 21 Schulen ist die Stadt verantwortlich, sie befinden sich in ihrer Trägerschaft. Damit wird das gesamte Bildungsspektrum von der Grundschule bis zum Gymnasium abgedeckt. Der Stadt gehören die Gebäude, sie ist dafür verantwortlich, sie auszustatten und für den Unterhalt zu sorgen. Auch Sanierungen und Neubauten von Schulen gehören zu den Aufgaben.
Angesichts der Vielzahl an Schulen ist es natürlich notwendig, vorausschauend zu planen, auch was die Schülerzahlen betrifft. Im Schulbericht, der in der jüngsten Sitzung des Kultur-, Sozial-, Schul- und Sportausschusses des Gemeinderats vorgestellt wurde, geht es um die Planung bis ins Jahr 2026. Die Leiterin des Fachbereichs Bildung, Sport und Bäder, Rosemarie Croonen, betonte in ihrem Bericht, dass die Zahlen bezüglich einer künftigen Entwicklung belastbar sind, es jedoch trotzdem Unsicherheiten gibt. Die betreffen beispielsweise politische Entscheidungen im Bildungswesen.
Zahl der Grundschüler steigt
Das Portfolio der Schulen in städtischer Trägerschaft besteht aus elf Grundschulen, vier Gymnasien, zwei Werkrealschulen, zwei Realschulen, einer Gemeinschaftsschule und einer Förderschule. Im aktuellen Schuljahr besuchen 1648 Kinder eine Grundschule. Die größte unter ihnen ist mit 244 Schülern die Bergschule, die kleinste mit 28 Kindern die Grundschule Großkuchen. Blickt man bis ins Schuljahr 2025/26, dann wird sich die Zahl der Grundschüler dem Bericht zufolge um 223 auf 1871 erhöhen. Das ist ein Anstieg um 13,5 Prozent. Den Modellrechnungen des Statistischen Landesamts zufolge wird sich dieser Trend auch in Baden-württemberg fortsetzen. Nach 2029 wird wegen schwächerer Elternjahrgänge mit einem Rückgang der Schülerzahlen in
Grundschulen gerechnet. Unter den Heidenheimer Grundschülern haben aktuell 942 einen Migrationshintergrund, das entspricht 57 Prozent. Unter ihnen sind 463 Ausländer, das sind 49 Prozent.
Das Übergangsverhalten von den Grund- in weiterführende Schularten hat sich die der Aufhebung der verbindlichen Grundschulempfehlung im Jahr 2013 eklatant verändert. Der Übergang auf Werkrealschulen ist in diesem Zeitraum von 32 Prozent der Schüler auf zwölf Prozent zurückgegangen. In einer Modellrechung des Landes wird von einem weiteren Rückgang ausgegangen. Acht Prozent der Heidenheimer Grundschüler wechseln derzeit auf die Gemeinschaftsschule am Brenzpark, die die einzige ihrer Art in Heidenheim ist.
Im vergangenen Jahr wechselten 33 Prozent der Grundschüler auf eine der beiden Realschulen, landesweit sind es durchschnittlich 34,6 Prozent. Insgesamt wird ein mittelfristiger Zuwachs erwartet. Deutlich zugenommen hat die Übergangsquote aufs Gymnasium. Wechselten 2010 noch 39 Prozent der Grundschüler dorthin, so waren es 2020 schon 47 Prozent. Landesweit beträgt der Durchschnitt nur 42,5 Prozent.
Viele mit Migrationshintergrund
Auch für die weiterführenden Schulen wurden Prognosen der Schülerzahlen-entwicklung bis ins Schuljahr 2025/26 erstellt. Demzufolge sinkt die Zahl der Schüler an der Gemeinschaftsschule von 221 leicht auf 216. Aktuell liegt der Anteil der Schüler mit Migrationshintergrund hier bei 61 Prozent.
An den Werkrealschulen werden aktuell 532 Schüler unterrichtet. Die Stadt geht hier von einem Rückgang auf 440 aus. Der Anteil der Schüler mit Migrationshintergrund liegt bei 85 Prozent. Auch bei den beiden Realschulen erwartet die Stadtverwaltung rückläufige Schülerzahlen. Sie könnten binnen fünf Jahren von 962 auf 893 absinken. Der Anteil der auswärtigen, also nicht in Heidenheim lebenden Schüler, wird voraussichtlich von zehn auf sieben Prozent sinken. Im Schuljahr 2015/2016 lag der Anteil der Auswärtigen noch bei 30 Prozent. Einen Grund für diese Entwicklung sieht Croonen auch darin, dass in den vergangenen Jahren die Möglichkeiten, auch an anderen Schularten einen mittleren Bildungsabschluss zu erlangen, deutlich gestiegen sind. Das gilt auch in umliegenden Kreisgemeinden. An den Realschulen liegt der Anteil der Schüler mit Migrationshintergrund bei 53 Prozent.
Immer mehr Gymnasiasten
Für die vier allgemeinbildenden Gymnasien wird mit einem starken Anstieg der Zahlen um zwölf Prozent gerechnet. Aktuell besuchen 2098 Schüler diese Schulart, bis zum Schuljahr 2025/26 können es 2344 sein. Der Anteil der Schüler, die nicht in Heidenheim wohnen, bleibt der Prognose zufolge bei 37 Prozent konstant. Im Gegensatz zu den anderen Schularten wird bei den Gymnasien der Anteil der Schüler mit Migrationshintergrund nicht ermittelt, aber aktuell werden die vier Schulen lediglich von 160 Jugendlichen besucht, die nicht die deutsche Staatsbürgerschaft haben.
Insgesamt werden derzeit 5584 Kinder und Jugendliche an Schulen in städtischer Trägerschaft unterrichtet. Die Prognose geht von einem Anstieg auf 5887 aus. Längerfristig gedacht ist Croonen zufolge auch über den ermittelten Zeitraum hinaus mit einer Erhöhung der Schülerzahlen zu rechnen, sollten sich die Grundvoraussetzungen nicht wesentlich verändern.