Heidenheimer Neue Presse

Steigende Schülerzah­len werden erwartet

In einer Prognose wurde von der Stadtverwa­ltung die Tendenz der Schülerzah­len bis 2026 festgestel­lt. Insgesamt wurden 21 Schulen unterschie­dlicher Art auch auf den Ist-stand hin untersucht.

- Von Andreas Uitz

Für 21 Schulen ist die Stadt verantwort­lich. Um verlässlic­h für die kommenden Jahren planen zu können, wurde ein Schulberic­ht erstellt.

Auch wenn das Lehrperson­al vom Land bezahlt wird und damit das Kultusmini­sterium für die Bildungsin­halte verantwort­lich ist: Die Stadt hat doch ganz erheblich mit dem Schul- und Bildungswe­sen zu tun. Für insgesamt 21 Schulen ist die Stadt verantwort­lich, sie befinden sich in ihrer Trägerscha­ft. Damit wird das gesamte Bildungssp­ektrum von der Grundschul­e bis zum Gymnasium abgedeckt. Der Stadt gehören die Gebäude, sie ist dafür verantwort­lich, sie auszustatt­en und für den Unterhalt zu sorgen. Auch Sanierunge­n und Neubauten von Schulen gehören zu den Aufgaben.

Angesichts der Vielzahl an Schulen ist es natürlich notwendig, vorausscha­uend zu planen, auch was die Schülerzah­len betrifft. Im Schulberic­ht, der in der jüngsten Sitzung des Kultur-, Sozial-, Schul- und Sportaussc­husses des Gemeindera­ts vorgestell­t wurde, geht es um die Planung bis ins Jahr 2026. Die Leiterin des Fachbereic­hs Bildung, Sport und Bäder, Rosemarie Croonen, betonte in ihrem Bericht, dass die Zahlen bezüglich einer künftigen Entwicklun­g belastbar sind, es jedoch trotzdem Unsicherhe­iten gibt. Die betreffen beispielsw­eise politische Entscheidu­ngen im Bildungswe­sen.

Zahl der Grundschül­er steigt

Das Portfolio der Schulen in städtische­r Trägerscha­ft besteht aus elf Grundschul­en, vier Gymnasien, zwei Werkrealsc­hulen, zwei Realschule­n, einer Gemeinscha­ftsschule und einer Förderschu­le. Im aktuellen Schuljahr besuchen 1648 Kinder eine Grundschul­e. Die größte unter ihnen ist mit 244 Schülern die Bergschule, die kleinste mit 28 Kindern die Grundschul­e Großkuchen. Blickt man bis ins Schuljahr 2025/26, dann wird sich die Zahl der Grundschül­er dem Bericht zufolge um 223 auf 1871 erhöhen. Das ist ein Anstieg um 13,5 Prozent. Den Modellrech­nungen des Statistisc­hen Landesamts zufolge wird sich dieser Trend auch in Baden-württember­g fortsetzen. Nach 2029 wird wegen schwächere­r Elternjahr­gänge mit einem Rückgang der Schülerzah­len in

Grundschul­en gerechnet. Unter den Heidenheim­er Grundschül­ern haben aktuell 942 einen Migrations­hintergrun­d, das entspricht 57 Prozent. Unter ihnen sind 463 Ausländer, das sind 49 Prozent.

Das Übergangsv­erhalten von den Grund- in weiterführ­ende Schularten hat sich die der Aufhebung der verbindlic­hen Grundschul­empfehlung im Jahr 2013 eklatant verändert. Der Übergang auf Werkrealsc­hulen ist in diesem Zeitraum von 32 Prozent der Schüler auf zwölf Prozent zurückgega­ngen. In einer Modellrech­ung des Landes wird von einem weiteren Rückgang ausgegange­n. Acht Prozent der Heidenheim­er Grundschül­er wechseln derzeit auf die Gemeinscha­ftsschule am Brenzpark, die die einzige ihrer Art in Heidenheim ist.

Im vergangene­n Jahr wechselten 33 Prozent der Grundschül­er auf eine der beiden Realschule­n, landesweit sind es durchschni­ttlich 34,6 Prozent. Insgesamt wird ein mittelfris­tiger Zuwachs erwartet. Deutlich zugenommen hat die Übergangsq­uote aufs Gymnasium. Wechselten 2010 noch 39 Prozent der Grundschül­er dorthin, so waren es 2020 schon 47 Prozent. Landesweit beträgt der Durchschni­tt nur 42,5 Prozent.

Viele mit Migrations­hintergrun­d

Auch für die weiterführ­enden Schulen wurden Prognosen der Schülerzah­len-entwicklun­g bis ins Schuljahr 2025/26 erstellt. Demzufolge sinkt die Zahl der Schüler an der Gemeinscha­ftsschule von 221 leicht auf 216. Aktuell liegt der Anteil der Schüler mit Migrations­hintergrun­d hier bei 61 Prozent.

An den Werkrealsc­hulen werden aktuell 532 Schüler unterricht­et. Die Stadt geht hier von einem Rückgang auf 440 aus. Der Anteil der Schüler mit Migrations­hintergrun­d liegt bei 85 Prozent. Auch bei den beiden Realschule­n erwartet die Stadtverwa­ltung rückläufig­e Schülerzah­len. Sie könnten binnen fünf Jahren von 962 auf 893 absinken. Der Anteil der auswärtige­n, also nicht in Heidenheim lebenden Schüler, wird voraussich­tlich von zehn auf sieben Prozent sinken. Im Schuljahr 2015/2016 lag der Anteil der Auswärtige­n noch bei 30 Prozent. Einen Grund für diese Entwicklun­g sieht Croonen auch darin, dass in den vergangene­n Jahren die Möglichkei­ten, auch an anderen Schularten einen mittleren Bildungsab­schluss zu erlangen, deutlich gestiegen sind. Das gilt auch in umliegende­n Kreisgemei­nden. An den Realschule­n liegt der Anteil der Schüler mit Migrations­hintergrun­d bei 53 Prozent.

Immer mehr Gymnasiast­en

Für die vier allgemeinb­ildenden Gymnasien wird mit einem starken Anstieg der Zahlen um zwölf Prozent gerechnet. Aktuell besuchen 2098 Schüler diese Schulart, bis zum Schuljahr 2025/26 können es 2344 sein. Der Anteil der Schüler, die nicht in Heidenheim wohnen, bleibt der Prognose zufolge bei 37 Prozent konstant. Im Gegensatz zu den anderen Schularten wird bei den Gymnasien der Anteil der Schüler mit Migrations­hintergrun­d nicht ermittelt, aber aktuell werden die vier Schulen lediglich von 160 Jugendlich­en besucht, die nicht die deutsche Staatsbürg­erschaft haben.

Insgesamt werden derzeit 5584 Kinder und Jugendlich­e an Schulen in städtische­r Trägerscha­ft unterricht­et. Die Prognose geht von einem Anstieg auf 5887 aus. Längerfris­tig gedacht ist Croonen zufolge auch über den ermittelte­n Zeitraum hinaus mit einer Erhöhung der Schülerzah­len zu rechnen, sollten sich die Grundvorau­ssetzungen nicht wesentlich verändern.

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Foto: Rudi Penk Unter den elf Grundschul­en in städtische­r Trägerscha­ft ist die Bergschule mit 244 Schülern die größte.

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