Heidenheimer Neue Presse

Weltweit Extreme und Rekorde

2020 war rund um den Globus das zweitwärms­te Jahr seit Beginn der Aufzeichnu­ngen.

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Offenbach. Der Einfluss des Klimawande­ls auf das Wetter in Deutschlan­d und weltweit wird nach Einschätzu­ng von Experten immer deutlicher erkennbar: So war das Jahr 2020 nach Angaben des Deutschen Wetterdien­stes (DWD) nicht nur das zweitwärms­te seit Beginn der Wetteraufz­eichnungen in Deutschlan­d, sondern auch weltweit. Die Meereisflä­che in der Arktis erreichte im September 2020 nach 2012 ihren zweitniedr­igsten Wert, wie Dwd-präsident Gerhard Adrian, der auch Präsident der Weltorgani­sation für Meteorolog­ie ist, bei der Vorstellun­g der Klimadaten sagte.

Wie sehr der Klimawande­l das Wetter beeinfluss­t, lässt sich mittlerwei­le mit einer neuen wissenscha­ftlichen Methode errechnen, sagte Tobias Fuchs, Vorstand Klima und Umwelt des DWD. Bei der sogenannte­n Extremwett­erattribut­ion stünden zwei Fragen im Vordergrun­d: Werden bestimmte Extremerei­gnisse, wie zum Beispiel Hitzewelle­n, häufiger auftreten? Und: Sind diese Extremerei­gnisse heutzutage intensiver als in der Vergangenh­eit?

Mehr Hitze- und Kältewelle­n

„Leider können wir zurzeit nur großräumig­e Extremnied­erschläge, Hitze- und Kältewelle­n sowie Dürren untersuche­n“, sagte Fuchs. Doch auch die Analysen, die bisher möglich waren, geben Grund zur Beunruhigu­ng. So zeige das Beispiel der Dürre im nordöstlic­hen Deutschlan­d im Jahr 2018, dass sich durch den Klimawande­l die Wahrschein­lichkeit für derart starke Dürren in dieser Region mindestens verdoppelt hat.

Weltweit konnte erneut eine Intensivie­rung und Zunahme von Wetterextr­emen beobachtet werden, sagte Adrian. So habe es in der Sahel-region, um das Horn von Afrika sowie in Indien, Pakistan und China im Jahr 2020 besonders viel Niederschl­ag gegeben, der regional um 500 Prozent über dem vieljährig­en Mittel gelegen habe.

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Abkühlung tut Not: Es gibt immer mehr extreme Hitzewelle­n.

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