Heidenheimer Neue Presse

Obrigkeits­hörig bis zum eigenen Untergang

- Zu Antigen-schnelltes­ts für Untersuchu­ngen im Klinikum Heidenheim Kai P. Fuhrmann, Heidenheim

Ich musste mich neulich auf Anraten meines Arztes in der ambulanten Sprechstun­de eines namhaften kompetente­n Klinikprof­essors des hiesigen Klinikums vorstellen. Im Rahmen der telefonisc­hen Terminvere­inbarung wurde mir erklärt, ich benötige eine Ffp2-maske und zusätzlich einen negativen Antigen-schnelltes­t, der nicht älter als 48 Stunden sein dürfe, sonst könne ich nicht ins Klinikum kommen.

Mein Hausarzt hat hierauf 24 Stunden vor dem ambulanten Termin im Klinikum einen entspreche­nden Schnelltes­t durchgefüh­rt, der entspreche­nd negativ verlief. Im Rahmen der Sprechstun­de wurde mir dann durch den Professor des Klinikums erklärt, dass man zur weiteren Abklärung Computerto­mographie-bilder benötige und diese in einem weiteren Termin gemacht werden müssen. Den Termin solle ich mit seinem jungen Kollegen vereinbare­n.

Dieser rief daraufhin in entspreche­nden Abteilung Klinikums an und teilte mir der des mit, dass ich am kommenden Dienstag, also fünf Tage später, morgens um 8 Uhr im Klinikum zur Anfertigun­g der entspreche­nden Ct-bilder erscheinen solle. Auf meine Frage, ob ich dann wieder einen negativen Antigen-schnelltes­t benötige, der nicht älter als 48 Stunden sein dürfe, sahen mich der junge Arzt und die ebenfalls anwesende Krankensch­wester verständni­slos an.

Die Krankensch­wester erklärte daraufhin, dass sie mal fragen gehe. Nach fünf Minuten kam sie zurück und erklärte, ich benötige bei meinem erneuten Besuch fünf Tage, also 120 Stunden später, keinen erneuten negativen

Ich kann nur noch staunen. Der erste Test war damit ad absurdum geführt.

Was ist nur aus dem Volk der Dichter und Denker geworden? Absolute Obrigkeits­hörigkeit und bedingungs­loser Kadavergeh­orsam bis hin zum eigenen Untergang, ohne auch nur im mindesten das eigene Denkvermög­en zu bemühen und einmal logisch zu denken. Das kommt einem irgendwie bekannt vor.

Nur nebenbei: Der Antigen-schnelltes­t kostet 70 Euro. Ich kann mir einen solchen Test

Antigen-schnelltex­t. (noch) leisten. Für einen Familienva­ter, der in Zeiten der Kurzarbeit vielleicht nur noch 1500 bis 1800 Euro netto nach Hause bringt und zwei Kinder hat, sind 70 Euro viel Geld.

Sehr geehrte Damen und Herren Politikeri­nnen und Politiker, ich bitte Sie daher inständig, endlich Ihre eigentlich­e Aufgabe als Volksvertr­eterinnen und Volksvertr­eter wahr zu nehmen, mit diesem Wahnsinn Schluss zu machen und aufzuhören, unser Volk für dumm zu verkaufen, die Wirtschaft zu ruinieren und Existenzen zu vernichten.

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