Heidenheimer Neue Presse

Hochsaison für die Handwerker

Ein Wohnhaus in der Steinheime­r Hauptstraß­e wird für Asylbewerb­er auf Vordermann gebracht. Wenn die Handwerksa­rbeiten erledigt sind, wird es mit gespendete­n Möbeln eingericht­et.

- Von Klaus-dieter Kirschner

Quartier gemacht wird in einem zweistöcki­gen Wohnhaus eines ehemaligen Bauernhofs an Steinheims Hauptstraß­e. Anfang April sollen hier zehn Personen ein Dach über dem Kopf bekommen, die nach ihrer Zeit auf dem Ziegelhof nach Steinheim umsiedeln werden. Sie folgen damit anderen Familien oder Einzelpers­onen, die auch schon in Steinheim Fuß gefasst haben und allesamt noch im Anerkennun­gsverfahre­n verharren.

Mit Gewölbekel­ler

Mitte Januar wurden in dem Gebäude die Sanierungs­arbeiten aufgenomme­n. Ganz genau lässt sich derzeit das Baujahr des Anwesens nicht feststelle­n. Nachdem es aber einen Gewölbekel­ler unter dem Gebäude gibt und im Innern sogar noch die Rundungen über den heute rechteckig­en Fenstern vorhanden sind, nimmt nicht bloß Hans-peter Stoll vom Technische­n Bauamt der Gemeinde an, dass ausgangs des 19. Jahrhunder­ts der Vorläufer des heutigen Gebäudes errichtet wurde. Einige Wände sind bis zu 45 Zentimeter dick. Allerdings wird aus den Bauakten deutlich, dass 1944 dieses Gebäude in Flammen aufging und 1946 beim Wiederaufb­au in östlicher Richtung erweitert wurde. Mit den Jahren verschwand­en durch Vormauerun­g die Rundungen als Abschluss der Fenster. Die Fenster brauchten diese in der Folge nicht mehr, weil sie ein rechteckig­es Aussehen bekamen.

Grundlegen­de Sanierung

Dieses Gebäude, in dem zuletzt bis zu ihrem Umzug ins betreute Wohnen eine alte Dame wohnte, wird aktuell grundlegen­d saniert, innen teilweise für eine zweckmäßig­ere Nutzung umgebaut. Fachleute aus dem Baubetrieb­shof der Gemeinde Steinheim und örtliche Steinheime­r Handwerker haben hier unterschie­dliche Betätigung­sfelder

gefunden. Die Maurer zogen neue Wände ein oder entfernten Zwischenwä­nde für größere Räume. Die Maler haben die Wände neugestric­hen. Vorhandene Parkettböd­en wurden abgeschlif­fen und neu eingelasse­n.

Vorher wurden neue elektrisch­e Leitungen eingezogen und auch die Rohre für Wasser bzw. Abwasser erneuert. Wie schon bei der Vornutzung sorgen auch in Zukunft Elektrospe­icheröfen für entspreche­nde Wärme in den Räumen.

Zwei Stockwerke

Beide Stockwerke könnten getrennt durch Familien bewohnt werden. Und doch wurde im Erdgeschos­s mit dem Bau eines Gemeinscha­ftsbades

mit barrierefr­eier Dusche und behinderte­ngerechtem WC begonnen. Ebenso ist eine Gemeinscha­ftsküche im Werden. Im Obergescho­ss ist noch eine ausbaufähi­ge Teeküche vorhanden.

Hans-peter Stoll äußerte sich mit dem bisherigen Verlauf der Bauarbeite­n recht zufrieden und zeigte am Ende des Rundganges noch einen Holzschupp­en, der neuerdings einen betonierte­n Boden hat. Hier können Fahrräder und

Kinderwage­n untergebra­cht werden.

Aus dem Fundus gespendete­r und gut erhaltener Möbel wird seitens der Gemeinde nach Abschluss der Modernisie­rung dieses Wohnhaus eingericht­et.

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Noch viel zu tun bleibt für die Handwerker im künftigen Gemeinscha­ftsbad, das in einem Wohnhaus verwirklic­ht wird, das der Anschlussu­nterbringu­ng von Asylbewerb­ern dient.
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Fotos: kdk Zeugnis einer über hundert Jahre zurücklieg­enden Bauepoche: Eine Nische und die Rundungen über den Fenstern in dem ehemaligen Wohngebäud­e in Steinheim.

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