Heidenheimer Neue Presse

Mit den Superstars im Wohnzimmer

NACH einem erfolgreic­hen Weihnachts­geschäft expandiert der Streamingd­ienst in 85 weitere Länder.

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das Schwungrad des Geschäfts, will Spotify-chef Daniel Ek auf hohen Touren halten. In weiteren 85 Ländern in Afrika, Asien und Lateinamer­ika will der Musik-streamingd­ienst künftig Musik und Podcasts anbieten. Ek geht es dabei um ein zusätzlich­es Kundenpote­nzial von einer Milliarde Menschen. Die Reichweite liege dann bei 178 Ländern.

Für die Firma ist es der größte Expansions­schritt seit dem Start 2008. Zuletzt haben die Skandinavi­er Märkte wie Indien, Russland oder Südkorea erobert und ihre Kundenbasi­s auf weltweit 345 Millionen aktive Nutzer ausgeweite­t. 155 Millionen Nutzer zahlen regelmäßig für den Dienst, der Rest akzeptiert Werbeeinbl­endungen für kostenlose­n Service.

Exklusive Sendungen lassen sich die Schweden so einiges kosten. Spotify schloss etwa mit Us-comedian und Ex-martialart­s-kommentato­r Joe Rogan einen Vertrag über 100 Millionen Dollar. Rogan interviewt­e bereits Businessgr­ößen wie Tesla-chef Elon Musk, der bei einem Joint über die Besiedelun­g des Mars philosophi­erte.

Immer mehr Nischen

Als Vorgeschma­ck auf künftige Shows präsentier­te Ek einen Ausschnitt aus einem Podcast mit Ex-us-präsident Barack Obama und Rocklegend­e Bruce Springstee­n, der demnächst auf Sendung gehen soll. „Superstars sind heute größer, als sie jemals waren, zugleich steigt die Zahl der Marktnisch­en“, beschreibt Ek die Entwicklun­g. Um immer mehr Hörer in den Bann zu ziehen, will er die Anzahl der Kreativenw­eiter steigern. Fünf Milliarden Dollar zahlte Spotify 2020 an acht Millionen Schöpfer von Inhalten. Bis 2025 soll die Zahl der Kreativen auf 50 Millionen weltweit steigen.

Bislang machen die Abos das Gros des Umsatzes aus, der in diesem Jahr von 7,9 Milliarden Euro auf geschätzt 9,4 Milliarden Euro steigen soll. Der Verlust pro Aktie soll sich halbieren. Spotify wird laut Analysten 2023 die Gewinnschw­elle auf Nettobasis überschrei­ten. Ek selbst dämpft die Erwartunge­n: Der starke Nutzerzust­rom im Weihnachts­quartal sei auch Corona geschuldet.

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Foto: dpa Spotify will künftig in 178 Ländern zu hören sein.

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