300 000 Euro Bußgeld für VFB Stuttgart
Der VFB akzeptiert die Strafe, die der Landesbeauftragte im Zuge der Datenaffäre verhängt.
Die zuletzt zerstrittenen Vfb-granden, Thomas Hitzlsperger (Vorstandschef) und Claus Vogt (Präsident), haben sich auf eine Erklärung zum Bußgeld des Landesdatenschutzbeauftragten Stefan Brink geeinigt: Demnach akzeptiert der VFB AG die Strafe von 300 000 Euro und legt keine Rechtsmittel ein. Und am Ende der Pressemitteilung steht auch: „Der VFB bittet seine Mitglieder und Fans um Entschuldigung für die Vorfälle.“
Das ist vielen der Angesprochenen wichtig, weil die Datenaffäre für sie nicht nur eine rechtliche Seite hat, sondern ebenso eine moralisch-ethische. „Wir haben jetzt Gewissheit, dass es in der Vergangenheit leider zu Verstößen gekommen ist, und es wurden hieraus konsequent die nötigen Schlüsse gezogen“, sagt Vogt. Bestraft wurde laut Brink eine „fahrlässige Verletzung der datenschutzrechtlichen Rechenschaftspflicht“gemäß der Datenschutz-grundverordnung.
Bewegte Monate sind es gewesen, seit im vergangenen September bekannt wurde, dass die Stuttgarter Zehntausende von Mitgliederdaten an Dritte weitergeschickt hatten. Die Aufklärung der Vorkommnisse zwischen 2016 und 2018 wurde zum Politikum. Gerne würde man beim VFB einen Schlussstrich ziehen, aber noch geht das nicht. Trotz der personellen Konsequenzen, die gezogen wurden. Es wurden ja die Vorstandsmitglieder Stefan Heim (Finanzen) und Jochen Röttgermann (Marketing) vom Aufsichtsrat der AG abberufen. Von Kommunikationschef Oliver Schraft und Marketingleiter Uwe Fischer hat sich der VFB ebenfalls getrennt, und eine Entscheidung in der Personalie Rainer Mutschler steht noch aus.
Nun drohen dem Klub arbeitsrechtliche Auseinandersetzungen. Heim und Röttgermann klagen gegen ihre Entlassungen, was den VFB Stuttgart viel Geld kosten könnte. Eine halbe Million Euro kassiert allein die Kanzlei Esecon für ihre Ermittlungen und Berichte. Und ob eine Versicherung für das Bußgeld aufkommt, wird geprüft.
Stuttgart.