Vorerst keine neuen Impftermine im Südwesten
Landessozialminister Lucha hofft, von kommender Woche an wieder Astrazeneca verwenden zu können. Curevac-zulassung verzögert sich.
Wegen des Stopps des Impfstoffes von Astrazeneca wird die Buchung von Impfterminen im Südwesten bis einschließlich kommenden Montag ausgesetzt. Solange könnten weder telefonisch noch online Termine in den Impfzentren vereinbart werden, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) in Stuttgart. Dies sei nötig, um die Warteliste mit Menschen über 80 und über 65 aus Berufsgruppen aus der ersten Priorität abzuarbeiten.
Er hoffe aber, dass es bis Donnerstag wieder grünes Licht für den Impfstoff gebe, dann könne man zu Beginn der nächsten Woche wieder loslegen, sagte Lucha. Zuletzt hatte das Land täglich rund 15 000 Impfungen mit dem Mittel von Astrazeneca durchgeführt.
Die Europäische Arzneimittelagentur (Ema) will am Donnerstag eine Einschätzung zu möglichen Risiken und zur weiteren Verwendung des Astrazeneca-impfstoffs abgeben. Sie halte den Nutzen des Impfstoffs bis zum Abschluss der laufenden Untersuchungen für größer als die Gefahren, bekräftigte Ema-chefin Emer Cooke.
Deutschland und zahlreiche andere Eu-staaten hatte die Impfungen mit dem Impfstoff zuletzt ausgesetzt. Hintergrund waren Berichte über Blutgerinnsel in zeitlichem Zusammenhang mit dem Impfprozess.
Eine Verzögerung gibt es beim Biotech-unternehmen Curevac. Die Tübinger rechnen nun mit einer Zulassung ihres Corona-impfstoffs bis Ende Juni statt Mitte Mai. Grund ist nach Auskunft des Unternehmenssprechers Thorsten Schüller, dass die Corona-varianten Einfluss hätten auf die Analysen der letzten klinischen Studie.
Der Stopp der Astrazenecaimpfungen könnte Deutschland zwei Milliarden Euro Wirtschaftswachstum pro Woche kosten, schätzt das Institut der deutschen Wirtschaft. Trotzdem sind Volkswirte optimistisch, dass sich die Konjunktur in den nächsten Monaten erholen wird.
Kommentar, Pro und Contra Seite 2, Themen des Tages und Wirtschaft