Lieber Drive-in,
oder Drive-through? Vorsicht ist geboten: In diesen Tagen wird viel und gerne diskutiert über Sprache, deren political correctness und ihre korrekte Verwendung.
A propos Verwendung: Lieber Drive-in, was waren das noch für Zeiten, als Du in allererster Linie mit einem in Verbindung gebracht wurdest: Fastfood.
Nachts um 2 Uhr durfte nach einem Abend in der Kneipe und/ oder dem Club und/oder der Disco (je nach persönlicher Vorliebe) der einzig nüchtern gebliebene Kumpel noch hinterm Steuer sitzen und die mehr oder weniger angetrunkene (und dementsprechend hungrige) Bagage zum nächste Fastfood-restaurant kutschieren.
Dort durfte er dann über eine Gegensprechanlage einem übermüdeten Fachmann (bzw. einer übermüdeten Fachfrau) für Systemgastronomie sich ständig ändernde Bestellungen über das Gegröle der Mitfahrenden hinweg zurufen und sich mit dem Gedanken anfreunden, dass das eigene Fahrzeug noch tagelang nach Big Mäc oder Chicken Nuggets duftet.
Es waren goldene Zeiten. Es waren schöne Zeiten.
Und heute? Nun, heute hat sich auch Deine Verwendung geändert, lieber Drive-in. In Heidenheim kann man sich bei Dir auf dem Konzerthaus-parkplatz ganz bequem im Vorbeifahren ein Stäbchen in die Nase stecken und auf ein Virus testen lassen.
Zwar muss man auf sein Testergebnis etwas länger warten als früher auf seine Burger-tüte, aber immerhin: Das Auto riecht danach nicht so streng. Und unangenehm ist es beim Corona-drive-in wenigstens nur während des Tests selbst – und nicht, wie bei so manchem Fastfood, noch am Morgen danach. Aber Du liest das ja eh nicht.