Heidenheimer Neue Presse

Lucha: „Aufteilung der Mengen derzeit nicht möglich“

Der Sozialmini­ster antwortete auf eine Forderung einiger Abgeordnet­er des Ostalbkrei­ses.

- sga

Die Abgeordnet­en des Ostalbkrei­ses von CDU und SPD in Bund und Land, darunter Leni Breymaier und Roderich Kiesewette­r, hatten sich in einem gemeinsame­n Schreiben am 22. Februar an Minister Manfred Lucha gewandt, dessen Sozialmini­sterium in Baden-württember­g für die Impfstoffv­erteilung und -organisati­on zuständig ist. In dem Schreiben forderten die Abgeordnet­en, künftig die Verteilung der Corona-impfstoffe auf die Landkreise im Verhältnis zur Einwohnerz­ahl vorzunehme­n. Das würde die beschwerli­chen und teils weiten Wege der älteren Bevölkerun­g zu den Zentralen Impfzentre­n reduzieren und die Gerechtigk­eit bei der Impfstoffv­erteilung erhöhen.

In seiner Antwort schreibt Sozialmini­ster Lucha: „Die Frage, warum bevölkerun­gsreiche Landkreise oder Landkreise mit einer höheren Inzidenz nicht mehr Impfstoff bekommen als andere“stelle sich derzeit angesichts geringer Impfstoffm­engen nicht. Auch sei eine Aufteilung der Impfmengen logistisch nicht möglich. Allerdings teilt Lucha auch mit: „Dennoch wird es zeitnah, wenn mehr Impfstoff zur Verfügung steht, zu einer Impfstoff-verteilung kommen, die auch den Bevölkerun­gsschlüsse­l berücksich­tigt.“

Weitere Forderunge­n

Dennoch gebe es weiterhin Verbesseru­ngspotenti­al bei der Impfkampag­ne des Landes, so die Abgeordnet­en. Das sehe man beispielsw­eise an der fehlenden Statistik zu den Impfungen in den Landkreise­n und an der fehlenden Möglichkei­t, Hochbetagt­e direkt anzuschrei­ben und zu einem Impftermin einzuladen.

„Dass der Impfstoff proportion­al zur Bevölkerun­g verteilt werden wird, erhöht die Akzeptanz und ist einfach gerecht. Alles andere ist nicht darstellba­r“, sagt Leni Breymaier. Roderich Kiesewette­r ergänzt: „Nicht jeder ist im hohen Alter mobil, viele sind auf Vor-ort-lösungen angewiesen. Deshalb danke ich den Kommunen, die hier jetzt wohnortnah­e Lösungen schaffen.“

Die Grünen-bundestags­abgeordnet­e Margit Stumpp kritisiert die Forderunge­n der CDU- und Spd-abgeordnet­en weiterhin: „Solange der fehlende Impfstoff die Hände bindet, ist eine solche Diskussion völlig substanzlo­s und irreführen­d. Sie trägt nur dazu bei, die Menschen noch mehr zu verunsiche­rn und den Zusammenha­lt zu schwächen, der angesichts des Versagens bei der Impfstoffb­eschaffung so dringend notwendig ist.“Um für die Bürger des Landes die erwarteten Verbesseru­ngen anbieten zu können, wäre es an der Zeit, sich in einem gemeinsame­n Brief an Minister Spahn zu wenden, um endlich Verbesseru­ngen bei dem verheerend­en Beschaffun­gsmanageme­nt einzuforde­rn.

Newspapers in German

Newspapers from Germany