Heidenheimer Neue Presse

Lärmschutz: Flüsterbel­ag reicht nicht

Der Hermaringe­r Gemeindera­t hat mit seinem Drängen auf mehr Lärmschutz zumindest einen kleinen Erfolg erzielt. Gefordert werden aber weitergehe­nde Maßnahmen.

- Von Brigitte Malisi

Der neue Giengener Industriep­ark an der A 7 hat unmittelba­re Auswirkung­en auf die Gemeinde Hermaringe­n. Schon bisher nutzten viele Lkw-fahrer die Abkürzung, um mautfrei von der A 7 zur A 8 zu gelangen. Wenn dann auch noch die B 492 durchgehen­d in Richtung Bayern ausgebaut ist, wird sich das Verkehrsau­fkommen und damit der Lärm deutlich erhöhen. Seit Jahren bemüht sich der Gemeindera­t um einen Lärmschutz entlang der Brenzbrück­e und eine Geschwindi­gkeitsbegr­enzung auf der Ortsumfahr­ung. Nun können die Hermaringe­r sich zumindest über einen kleinen Erfolg freuen: Von der Anschlusss­telle West bis zur Anschlusss­telle Ost, wird im Zuge der Belagsarbe­iten ein Flüsterbel­ag aufgetrage­n.

Das teilte Bürgermeis­ter Jürgen Mailänder in der Sitzung des Gemeindera­tes mit. Das Gremium war außer der Reihe zusammenge­kommen, nachdem es in der vergangene­n Sitzung der sechsten Änderung des Flächennut­zungsplane­s für den Industriep­ark in einer knappen Abstimmung eine Absage erteilt hatte.

Eigentlich ist das Ganze eine Formsache, aber die Stadt Giengen braucht diese Zustimmung, da Hermaringe­n und Giengen eine Verwaltung­sgemeinsch­aft bilden.

Weitere Maßnahmen gefordert

Hermaringe­n hatte nochmals darauf gedrängt, dass das Thema Lärmschutz berücksich­tigt wird. In einem gemeinsame­n Gespräch mit Giengens Oberbürger­meister Dieter Henle und dem Regierungs­präsidium konnte nun die Zusage für den Flüsterbel­ag erreicht werden. Man werde aber auch weiterhin bei Bund und Land auf weitere Lärmschutz­maßnahmen drängen, bekräftigt­e Mailänder. „Der Flüsterbel­ag ist nur ein Baustein des Lärmschutz­es.“

Man sei sich einig geworden mit der Stadt Giengen, ein eigenes Gutachten voranzutre­iben. Ziel sei eine Lärmschutz­wand entlang der Brenzbrück­e. Hier dröhnt der Verkehrslä­rm besonders laut, wenn die Fahrzeuge durch die Unterführu­ng fahren und am Hang wieder Gas geben. Von Seiten Giengens besteht auch bereits seit Längerem eine Zusage, die Hermaringe­r Nachbarn in ihrem Bestreben zu unterstütz­en.

Für ihn sei es erstaunlic­h, dass ein Thema wie die Geschwindi­gkeitsbesc­hränkung auf der Ortsumfahr­ung, die der Gemeindera­t aus Lärmschutz-, aber auch Sicherheit­sgründen seit Jahren fordere, von übergeordn­eten Stellen einfach so übergangen werde, kritisiert­e Hans-dieter Diebold.

Ein weiterer Kritikpunk­t der Hermaringe­r Gemeinderä­te am Industriep­ark ist der enorme Flächenver­brauch. Zumal man befürchte, dass dort ein reiner Logistikpa­rk entstehe. Wenn dort viele neue Arbeitsplä­tze geschaffen würden, hätte das Ganze für ihn wenigstens eine andere Wertigkeit, erläuterte­t Robert Schmid.

Einige der Räte machten deutlich, dass sie ihre Zustimmung unter großen Zweifeln erteilen. Der sechsten Änderung des Flächennut­zungsplans

wurde schließlic­h bei sieben Ja- und drei Nein-stimmen sowie drei Enthaltung­en zugestimmt.

 ?? Foto:markus Brandhuber ?? Hermaringe­n drängt auf mehr Lärmschutz, mit dem Ausbau der B 492 und dem neuen Industriep­ark an der A 7 wird der Verkehr deutlich zunehmen. Doch bisher gibt es nur die Zusage für einen Flüsterbel­ag.
Foto:markus Brandhuber Hermaringe­n drängt auf mehr Lärmschutz, mit dem Ausbau der B 492 und dem neuen Industriep­ark an der A 7 wird der Verkehr deutlich zunehmen. Doch bisher gibt es nur die Zusage für einen Flüsterbel­ag.

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