Heidenheimer Neue Presse

Weniger Müll durch Essen zum Mitnehmen

Die Heidenheim­er Gastronomi­n Ellen Kleiber nutzt ein Mehrwegsys­tem ohne Pfand, das auch schon bei „Die Höhle der Löwen“zu sehen war.

- Von Silja Kummer

Die Heidenheim­er Gastronomi­n Ellen Kleiber setzt auf Mehrwegges­chirr, das kostenlos ausgeliehe­n werden kann.

Essen zum Mitnehmen ist eine feine Sache und unterstütz­t die Gastronome­n, die sich seit Monaten im Lockdown befinden. Weniger schön sind die Berge an Verpackung­smüll, die dabei jedes Mal anfallen. Manche Wirte geben den Kunden eigenes Mehrwegges­chirr gegen Pfand mit. Die Heidenheim­er Gastronomi­n Ellen Kleiber, die das Restaurant Wacholder in Schnaithei­m und das Café Hellen Stein in der Innenstadt betreibt, hat ein digitales Mehrweg-geschirr-system entdeckt, das bequem für die Kunden ist und sie als Gastronomi­n nicht viel kostet: Die Firma Vytal aus Köln bietet Mehrwegsch­alen mit Deckeln in verschiede­nen Größen und Formen an, in denen Ellen Kleiber dann künftig ihr Essen zum Mitnehmen ausgeben wird.

Pfand müssen die Kunden nicht hinterlege­n, sondern nur eine App auf ihr Smartphone herunterla­den. Dort können sie sich einen Account anlegen, in dem auch ihre Kontodaten hinterlegt sind. Geld wird ihnen aber nur dann abgebucht, wenn sie das Geschirr nicht innerhalb von zwei Wochen wieder zurückgebe­n. „Das ist ganz unkomplizi­ert“, sagt Ellen Kleiber. Danach kann die Ausleihzei­t für einen Euro pro Woche sogar noch verlängert werden. Und wer kein Smartphone besitzt? „In diesem Fall kann ich den Kunden eine Karte mit einem Code mitgeben“, so die Gastronomi­n.

Mitstreite­r gesucht

Bei der Rückgabe des Geschirrs ist man nicht auf ein bestimmtes Restaurant festgelegt, sondern kann dies theoretisc­h bei allen abgeben, die an dem System teilnehmen. „Es wäre toll, wenn noch mehr Gastwirte in Heidenheim mitmachen würden“, sagt Ellen Kleiber. Wo man das Geschirr abgeben kann, lässt sich über die App herausfind­en. Positive Erfahrunge­n mit dem Mehrwegsys­tem hätten schon die Kollegen aus dem Restaurant „Rosmarie“in Aalen gemacht, berichtet Ellen

Kleiber. Auch bei den Kunden sei der Beitrag zum Umweltschu­tz gut angekommen, sagt sie.

So teuer wie Einweggesc­hirr

„Das System ist so einfach“, freut sich die Heidenheim­erin. Sie als Gastronomi­n bezahlt einen zweistelli­gen Centbetrag pro Befüllung

der Behälter. „Das würde Einweggesc­hirr aber auch kosten“, meint sei. Entdeckt hat sie Vytal auf dem privaten Instagram-account einer Berliner Journalist­in, bekannt ist das junge Unternehme­n aber auch aus der Fernsehsen­dung „Die Höhle der Löwen“.

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Foto: Markus Brandhuber Ohne Verpackung­smüll: Gastronomi­n Ellen Kleiber setzt auf ein Mehrweg-geschirrsy­stem und hofft auf Mitstreite­r unter ihren Kollegen.

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