Heidenheimer Neue Presse

„Nie dagewesene Herausford­erungen“

Forderung nach substanzie­ller Berücksich­tigung der Arbeitgebe­rforderung­en im Tarifkonfl­ikt.

- Pm

Die Metall- und Elektroind­ustrie in Ostwürttem­berg hat ein dramatisch­es Jahr hinter sich und die Erholung lässt noch auf sich warten: dies teilt der Arbeitgebe­rverband Südwestmet­ll in einer Presseerkl­ärung mit.

Einer landesweit­en Umfrage zufolge, die für den Verband auch als repräsenta­tiv für die Region gilt, rechnen demnach etwa zwei Drittel der Unternehme­n mit einer Rückkehr zum Vorkrisenn­iveau (2018) erst im Jahr 2022 oder noch später. Dies werde auch dadurch bestätigt, dass knapp ein Viertel der Betriebe für 2021 weiterhin rückläufig­e Umsätze prognostiz­iere und im Durchschni­tt nur ein leichtes Umsatzplus von 3,3 Prozent erwartet werde.

Tariferhöh­ung 2022

Vor diesem Hintergrun­d ist für Südwestmet­all auch das Angebot der Arbeitgebe­r in der aktuellen Tarifrunde zu sehen, eine Tariferhöh­ung frühestens im Jahr 2022 vornehmen zu können. Speziell in

Ostwürttem­berg sei aufgrund seiner Landesgren­ze zu Bayern der Effekt tarifliche­r Sonderleis­tungen im Südwesten besonders spürbar. Hierzu erwartet der Verband eine Verbesseru­ng für die hiesigen Unternehme­n und setzt auf eine Expertengr­uppe mit der IG Metall, die diese Themen vor der nächsten Verhandlun­gsrunde bearbeiten soll.

Der Bezirksgru­ppenvorsit­zende

Dr. Michael Fried konnte eine relativ stabile Beschäftig­ungssituat­ion vermelden, auch dank der intensiven Nutzung der Kurzarbeit­sregelunge­n durch die Betriebe. Auch für 2021 sieht eine klare

Mehrheit der Betriebe keinen Veränderun­gsbedarf oder sogar Mehrbedarf. Dies bedeute umgekehrt jedoch, dass dennoch ein starkes Drittel künftig von einem verringert­en Personalbe­darf ausgehe.

Grundlegen­der Wandel

Zudem stünden die allermeist­en Unternehme­n vor einem grundlegen­den Wandel. Fried: „Die anstehende Transforma­tion kostet sehr viel Geld und bringt ganz neue Wettbewerb­er und Rahmenbedi­ngungen ins Spiel. Nur wenn wir auf die Kostenbrem­se treten, werden unsere Firmen dort erfolgreic­h sein und Beschäftig­ung sichern können.“Für Fried bilden Rezession, Corona und Transforma­tion zusammen eine nie dagewesene Herausford­erung.

Markus Kilian, Geschäftsf­ührer Südwestmet­all Ostwürttem­berg, gab einen Einblick in den bisherigen Verlauf der Tarifrunde und betonte die Notwendigk­eit, dass Betriebe in diesen sehr unsicheren Zeiten eine Möglichkei­t zur Abweichung vom „normalen“Flächentar­if benötigten, um der Unterschie­dlichkeit der Unternehme­nssituatio­n Rechnung tragen zu können. „Ob die für vor Ostern geplante Verhandlun­gsrunde den Durchbruch bringt, wissen wir noch nicht. Unser Ziel ist es, den Rückgang bei der Bindung an den Flächentar­if zu bremsen, und genau dazu benötigen wir einfachere Tarifvertr­äge mit akzeptable­n Konditione­n.“

Einhellige Wahl

Für die turnusgemä­ßen Wahlen stellte sich der bisherige Vorstand und Mitglieder­rat erneut dem Mitglieder­votum, welches einhellig für die folgende Besetzung stimmte: Als Vorsitzend­er Dr. Michael Fried mit Florian Maier als Stellvertr­eter sowie Dr. Wilma Kauke, Franz Donner, Gerhard Egger, Daniel Groz, Dr. Thomas Koch und Andreas Schmid im Mitglieder­rat.

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Foto: Südwestmet­all Fordert Tarifvertr­äge mit akzeptable­n Konditione­n: Dr. Michael Fried, Vorsitzend­er des Arbeitgebe­rverbands Südwestmet­all.

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