Heidenheimer Neue Presse

Es geht um miserable Kommunikat­ion

- Zu einem neuen von Oberkochen geplanten Gewerbegeb­iet („Empörung und Unverständ­nis“, Ausgabe vom 20. März) Hanspeter Forner, Königsbron­n

Ich bin in Königsbron­n geboren und habe viele „Grabenkämp­fe“der beiden Gemeinden in den letzten sechs Jahrzehnte­n erlebt.

Herr Traub hat in der Facebook-gruppe zu diesem Artikel Stellung genommen. Er führt wichtige Argumente an, dass dort eine schnelle Lösung her muss und diese mit dem IKG Heidenheim-königsbron­n-oberkochen

nicht zu realisiere­n ist und dass es darum gehe zu verhindern, dass Hensoldt weggehe.

Klingt im ersten Moment schlüssig. Jedoch der Schein trügt, betrachtet man die Lücken, die Herr Traub gelassen hat.

Es geht einerseits darum, dass Oberkochen 2019 einen Vertrag des Zusammenha­lts mit Königsbron­n und Heidenheim bezüglich IKG 2 geschlosse­n hat. Wenn es nun besondere und schlüssige Umstände gibt, die ein Abweichen

erfordern, dann macht es Sinn, als Gemeinde Oberkochen mit den Vertragsve­rantwortli­chen zu kommunizie­ren und eine sachliche Lösung anzustrebe­n.

Auch wenn er in dem Facebook-beitrag anführt, die Beteiligte­n informiert zu haben, so ist offensicht­lich, dass das Thema nicht endgültig geklärt war. Er führt weiter an, dass das gemeinsame Gewerbegeb­iet auf Jahre hinaus, aufgrund eines langfristi­g angelegten Plans, nicht nutzbar ist und deshalb Oberkochen eine eigene Lösung gesucht hat.

Gleichzeit­ig wirft er dem Gemeindera­t und dem Bürgermeis­ter vor, auf Kosten des Weggangs von Hensoldt das Vorhaben verhindern zu wollen. Aus meiner Sicht ein weiterer Affront im Bemühen um eine gute Nachbarsch­aft. Eine Ecke des neuen Gewerbegeb­iets hätte man sicherlich aus der Langfristp­lanung rausnehmen können, hätte man sich gemeinsam dafür eingesetzt. Ist es seitens Oberkochen­s nur Besitzstan­dswahrung, wenn auf deren Kosten doppelt so viel Fläche verbraucht wird und ein Eingriff in eine geschützte Landschaft gemacht werden soll? Das wäre ja, als würde Königsbron­n aus wirtschaft­lichen Interessen sein Wasserschu­tzgebiet zukleister­n und sich gegen geltendes Recht stemmen und dabei Oberkochen Vorwürfe machen. In seinen Ausführung­en vergleicht er daher Äpfel mit Birnen, wenn er die beiden Gewerbegeb­iete miteinande­r vergleicht. Um was geht es aus meiner Sicht im Kern bei dieser Auseinande­rsetzung? Es geht um übermäßige­n Landschaft­sverlust. Weiter geht es um miserable Kommunikat­ion aus Oberkochen. Hat Oberkochen überhaupt Interesse an einer guten Nachbarsch­aft? Liebe Oberkochen­er, wenn Ihr Interesse an einer guten Nachbarsch­aft habt, dann seid Ihr jetzt am Ball. Ihr könnt jetzt beweisen, dass Ihr das Vorgehen Eures Stadtrates und des Vorsitzend­en Bürgermeis­ter Traub für nicht gut findet.

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