Bosz muss gehen, Ex-vfb-coach Wolf übernimmt
Der Fußball-bundesligist findet nach der sportlichen Talfahrt eine kreative Zwischenlösung.
So schwer ist Rudi Völler in fast 43 Jahren im Profi-fußball selten eine Trennung gefallen. In die Freude bei der Vorstellung von Dfb-leihgabe Hannes Wolf mischte sich beim Sportchef von Bayer Leverkusen deshalb auch Schwermut. „Vor zweieinhalb Monaten war das noch unvorstellbar“, sagte Völler nach der Beurlaubung von Trainer Peter Bosz. Sie sei „eine Niederlage für uns alle. Es ist schade, und es tut auch ein bisschen weh, aber das ist Profi-fußball.“Bosz sei „für lange Zeit eine Top-lösung“für Bayer gewesen.
Er sei „ein Top-trainer und ein toller Mensch“.
Weil sie aber zur Erkenntnis kamen, „dass es in dieser Form nicht mehr weitergeht“, suchten und fanden die Leverkusener eine kreative Lösung. Hannes Wolf (39), einst hoch geschätzter Talente-schleifer in Dortmund, später Aufstiegs-coach beim VFB Stuttgart und aktuell eigentlich U18-nationaltrainer, kommt zunächst bis Sommer.
Praktisch war dabei, dass Bayer-urgestein Peter Hermann, langjähriger Assistent von Jupp Heynckes, Wolfs Co-trainer beim DFB war. Hermann, einst 29 Jahre in verschiedenen Funktionen in Leverkusen tätig, kehrt nun zur Unterstützung seines 30 Jahre jüngeren Chefs zurück. Offen ist aber, wie lange die beiden bleiben. Der DFB twitterte, dass Wolf und Hermann am Saisonende „zum DFB zurückkehren“.
Völler hält ein langfristiges Engagement des Duos dennoch für möglich. „Zunächst ist es nur für die acht Spiele. Aber ausgeschlossen ist natürlich nichts“, sagte er. Sportdirektor Simon Rolfes ergänzte: „Wir waren erst einmal fokussiert, die beste Konstellation für diese acht Wochen zu finden. Was Richtung Sommer passiert, werden wir uns in Ruhe überlegen und im nächsten Schritt anschauen.“
Wolf stellte klar, „dass ich den Job beim DFB für diesen kurzen Zeitraum nicht aufgegeben hätte.“Die deutsche U-18-auswahl pausiert derzeit Corona-bedingt. „Das Konstrukt der Ausleihe ist für mich ein sehr gutes, weil ich mit allem, was ich habe, reingehen kann. Ohne den ganz großen Druck, was ich mache, wenn es nicht weitergeht.“Wichtig sei ihm auch gewesen, „dass ich keinen im Stich lasse.“