Heidenheimer Neue Presse

Es geht voran, aber langsam

- Dorothee Torebko

zur Zukunft der Deutschen Bahn

Für Bahnchef Richard Lutz und seinen Vorstand stehen jetzt anstrengen­de Tage an. Zuerst müssen sie sich vor dem Aufsichtsr­at verantwort­en, tags darauf folgt die Vorstellun­g der Jahresbila­nz des Staatskonz­erns. Die wird erwartungs­gemäß mittelpräc­htig ausfallen: Ein Milliarden-finanzloch und steigende Schulden bei gleichblei­bendem Investitio­nsbedarf sind nur zwei von vielen Baustellen.

Trotz des schwierige­n Jahres: Die Bahn ist auf einem guten Kurs. Endlich hat der für Zuverlässi­gkeit und Pünktlichk­eit so wichtige Deutschlan­dtakt begonnen. Es gibt zarte Anfänge einer Digitalisi­erung des Schienenne­tzes und auch im Güterverke­hr geht es dank der neuen Cargo-vorsitzend­en Nikutta langsam voran. Die Politik zieht mit und investiert – auch wenn die Straße gegenüber der Schiene immer noch Vorrang hat. So wird beispielsw­eise in den Erhalt und die Sanierung der Infrastruk­tur so viel Geld gesteckt wie noch nie.

Doch eines ist auch klar: Es ist längst nicht alles gut. Bis die Bahnkunden die Effekte der Maßnahmen, mit denen jetzt begonnen wurde, spüren, werden Jahre, wenn nicht Jahrzehnte vergehen. Es braucht Zeit, bis Passagiere sich nicht mehr über verspätete Züge und verpasste Anschlüsse ärgern. Gut möglich, dass Bahnchef Lutz die Früchte seiner Arbeit nicht mehr an der Spitze des Konzerns erleben wird.

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