Klinikum bei Covid-kranken am Limit
Die dritte Covidwelle hält das Klinikum in Atem. Es drohen Engpässe, Entspannung ist nicht in Sicht.
Die Lage im Klinikum Heidenheim hat sich weiter zugespitzt. „Im Augenblick müssen wir 14 Menschen mit schweren Covid-verläufen auf der Intensivstation (ITS) behandeln“, sagte der für Infektionserkrankungen zuständige Chefarzt Dr. Martin Grünewald im aktuellen Hz-corona-briefing. Von diesen Patienten würden sechs maschinell beatmet, weitere sieben bekämen eine spezielle nicht-invasive Beatmung, die nur auf der Intensivstation möglich sei. Nur ein Patient sei so stabil, dass er nicht beatmet werden müsste.
„Wir erleben gerade eine Höchstbelegung der Intensivstation, die mit erheblichen Einschränkungen des restlichen Klinikbetriebes verbunden ist“, sagt Grünewald. So habe man unter anderem die Schlaganfallstation, die sonst in die ITS integriert sei, ausgelagert. Dadurch konnten einige Betten für Covid-patienten gewonnen werden. „Leider hat sich die Lage am vergangenen Wochenende weiter verschlechtert. Deshalb haben wir den Aufwachraum, der normalerweise dem Operationsbereich angegliedert ist, auch für Intensiv-patienten geöffnet.“
Wachzimmer mit neuer Funktion
Statt von 7 bis 16 Uhr werde dieser Bereich nun rund um die Uhr vom Team der Intensivstation betrieben. „Wir ziehen gerade sämtliches Personal, das bei der Betreuung von Intensivpatienten eingesetzt werden kann, in diesem Bereich zusammen.“Das bedeute deutliche Belastungen für alle anderen Stationen, denn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einer intensivmedizinischen Ausbildung würden nun dort fehlen. „Im Augenblick ist es richtig eng. Wenn wir alles ausreizen, können wir noch maximal vier weitere Patienten aufnehmen.“
Jeden Tag bemühe sich das Klinikum um Abstimmung mit anderen Krankenhäusern im Großraum Ulm. Allerdings sei die Auslastung der anderen Kliniken ähnlich wie in Heidenheim. „Wenn wir Patienten überhaupt noch verlegen können, dann nur in weiter entfernte Einrichtungen“, so der Chefarzt.
Die Situation sei eine große Herausforderung für das Klinikum, weil die Arbeit in den anderen Bereichen nicht einfach heruntergefahren werden könnte. „Auch hier gibt es Patienten, die dringend behandelt werden müssen.“Sorge bereite zudem der steigende Krankenstand beim Personal, der auch auf Überlastung zurückzuführen sei.
Zusätzlich zur ITS werden auf den beiden Corona-stationen des Klinikums 24 Patienten behandelt. Bemerkenswert sei inzwischen, dass hier teilweise drei bis vier Angehörige einer Familie liegen würden.
Über Reifenteile gefahren
Am Dienstag gegen 7.30 Uhr stand ein Pannen-lkw auf der A 7 bei Heidenheim in Fahrtrichtung Süden. Reifenteile lagen auf der Fahrbahn. Ein 63-Jähriger bemerkte die Teile zu spät und fuhr mit seinem Sattelzug darüber. Wie die Polizei mitteilt, beschädigte er dabei seinen Tank. Auf der Rastanlage Lonetal überprüfte er seinen Sattelzug. Dabei bemerkte er den Schaden. Durch den beschädigten Tank war Dieselkraftstoff ausgelaufen. Die Spur zog sich über die gesamte Rastanlage bis zu seinem Halteort. Feuerwehr und Autobahnmeisterei rückten an und reinigten die Fahrbahn.