Gleich vier Spiele in nur drei Tagen
Nach dem Gipfeltreffen in Regensburg müssen die Heidenheimer innerhalb von drei Tagen vier Spiele bestreiten. Am Donnerstag kommt Tübingen, am Samstag geht’s nach Mannheim.
Die Heidenheim Heideköpfe sind in der Baseball-bundesliga gegen Tübingen und Mannheim gefordert, allerdings jeweils favorisiert.
Nachdem das Gipfeltreffen in Regensburg mit einer Siegteilung endete, geht’s für die Heidenheimer Baseballer recht stressig weiter. Am morgigen Feiertag (Christi Himmelfahrt) haben die Heideköpfe die Tübingen Hawks zu Gast, am Samstag folgen dann zwei weitere Spiele bei den zuletzt stark im Aufwind befindlichen Mannheim Tornados.
Vergangenes Wochenende war es soweit, mit Regensburg und Heidenheim trafen die beiden wohl heißesten Anwärter auf die diesjährige deutsche Meisterschaft aufeinander – auch wenn natürlich Bonn in der Nordgruppe noch schwer einzuschätzen ist.
Ausgeglichenes Gipfeltreffen
Einem ziemlich souveränen 8:3 der Heideköpfe am Freitagabend, bei dem vor allem Werfer Mike Bolsenbroek überzeugte, folgte ein ebenso deutlicher 10:4-Sieg der Legionäre am Samstag – damit lässt sich noch kein Favorit ausmachen. „Es hat sich gezeigt, dass wir fehlerfrei und gut spielen müssen, um gegen Regensburg gewinnen zu können“, sagt Trainer Klaus Eckle. Dennoch war er zufrieden, verteidigten die Hsbler mit 11:1 Siegen doch die Tabellenführung vor Regensburg (10:2) und Stuttgart (7:5).
Nach den zwei Spielen standen 13:12 Punkte für die Oberpfälzer, 15:15 Hits und 7:8 Walks zu Buche – also eine sehr ausgeglichene Bilanz. Allerdings leisteten sich die Heidenheimer fünf Fehler in der Defensive, die Legionäre nur einen. Dafür hatten die Heideköpfe bei den Homeruns mit 5:1 die Nase vorn.
Das Duell der amerikanischen Werfer ging klar an Regensburg. Während Ross Vance einen schwachen Tag erwischte und nach sechs Gegenpunkten schon im ersten Inning vom Mound musste, taten sich die Heidenheimer gegen Kaleb Bowman schwer. „Der ist schon stark, aber irgendwann hatten wir ihn dann doch ausgelesen. Leider haben wir uns eine mögliche Aufholjagd durch eigene Fehler selbst verdorben“, so Eckle.
Personelle Sorgen
Der Heidenheimer Coach weiß, dass sich sein Team weiter steigern muss. Denn Regensburg hat mit Mitch Hillert und Jan Tomek noch zwei sehr starke Pitcher. Der Tscheche Tomek wurde am Wochenende nach seiner Verletzungspause nur dosiert eingesetzt, wird in den nächsten Wochen sicher noch stärker. Auch insgesamt ist der Konkurrent aus dem Osten von Bayern breiter aufgestellt.
Die Heideköpfe haben dagegen personell etwas Sorgen. So verletzten sich Lou Helmig und Simon Liedtke am Wurfarm. Wie schlimm es ist, lässt sich noch nicht sagen, beide werden aber pausieren müssen. Zudem ist Mike Bolsenbroek im Juni mit der niederländischen Nationalmannschaft unterwegs und die weitere geplante Verstärkung für den Pitching-kader durch Logan Grigsby ist – ebenfalls aus Verletzungsgründen – mehr als fraglich. Immerhin kommt im nächsten Monat mit Aaron Dunsmore ein guter Schlagmann hinzu.
Allerdings würden schon jetzt Alternativen gut tun, denn bei Doppelspieltagen geht es wie immer um die Belastung für die Werfer. Gegen den Tabellenvorletzten Tübingen (3:9) sind am Vatertag (13 und 16.30 Uhr – es sind immer noch keine Zuschauer zugelassen) zwei Siege eingeplant.
Tübingen überraschte zuletzt
Wenn das gelingt, hätten die Heideköpfe nach der Hinrunde sechs oder sieben Siege Vorsprung auf den ersten Nicht-play-off-platz.
In dieser Aufstellung ist Mannheim ein klarer Play-off-anwärter
Das wäre mehr als erwartet. Allerdings dürfen die Falcons auf keinen Fall unterschätzt werden, schafften sie doch zuletzt gegen Mainz nach einem 6:14 im ersten Spiel einen vor allem in dieser Höhe völlig unerwarteten 10:0Sieg.
Offensiv hat das Team aus der Universitätsstadt, bei dem die Ex-heidenheimer Marcel Hering, Stefan Karpf und Hagen Rätz spielen, durchaus seine Qualitäten. Und mit Spielertrainer Josh Wyant haben sie zumindest für die zweite Partie auch einen guten Pitcher.
Dennoch werden sich die Hsbler genau überlegen müssen, wen sie am Donnerstag einsetzten, denn zwei Tage später wartet in Mannheim (13 und 16.30 Uhr) eine hohe Hürde. Schon in den ersten Spielen reichte es nur zu hauchdünnen und etwas glücklichen Siegen (9:8 und 10:9) gegen die Tornados, die sich inzwischen nochmals verstärkt haben.
Mannheim hat aufgerüstet
Die Kurpfälzer gewannen zuletzt zweimal gegen Stuttgart, schlugen dabei sage und schreibe zwölf Homeruns. Allein drei gingen auf das Konto von Rückkehrer Thomas de Wolf, einem von drei nun noch dazu gekommenen ausländischen Spielern in der Multikulti-truppe. „In dieser Aufstellung wird Mannheim noch viele Spiele gewinnen und ist ein klarer Play-off-anwärter“, prognostiziert Eckle, der an den Aufstellungen für die beiden Spieltage tüfftelt. Wenn es am Ende zu drei Siegen reicht, wären die Heideköpfe weiter auf gutem Kurs.