Heidenheimer Neue Presse

Sozial ist das nicht

- Kommentar Dorothee Torebko zu den Plänen von SPD und Grünen zu Flugreisen

Für 29,90 Euro nach Mallorca oder mit der Familie günstig in den Urlaub nach Athen fliegen: Das wird künftig wohl nicht mehr möglich sein – zumindest dann nicht, wenn SPD und Grüne an der Macht sind. Spd-kanzlerkan­didat Olaf Scholz hat sich gegen Billigflüg­e und für eine Preisunter­grenze für Flüge ausgesproc­hen, Grünen-kandidatin Annalena Baerbock will den internatio­nalen Flugverkeh­r beschränke­n. Das könnte dem Klima nützen, sozial gerecht ist das nicht.

Die Politik der Sozialdemo­kraten und Grünen führt dazu, dass sich Menschen mit wenig Einkommen keine Flüge mehr leisten können. Im schlimmste­n Fall reist die Familie dann mit dem Benzin- oder Diesel-auto nach Kroatien – was dem Klima wenig nützt. Im besten Fall fährt sie mit der Bahn. Allerdings macht sie das nur dann, wenn Bahnfahren

günstig, schnell und bequem ist. Das ist es derzeit nicht. Zwar arbeiten Flugbranch­e und Deutsche Bahn daran, dass innerdeuts­che Strecken mit dem Zug schnell erreichbar sind. Bis das Konzept jedoch greift, könnten Jahre vergehen.

SPD und Union hatten genug Zeit, Alternativ­en zu Flugreisen aufzubauen. Die Chance wurde vertan. Den Klimaschut­z nun über höhere Preise auf dem Rücken der Reisenden auszutrage­n, greift zu kurz. Stattdesse­n müssen mehrere Maßnahmen in Angriff genommen werden. Slots für Flugreisen sollten sinnvoller verteilt werden, um Flüge einzuspare­n. So ließen sich wissenscha­ftlichen Studien zufolge 25 Prozent der Co2-emissionen einsparen. Zugleich sollten einige defizitär arbeitende Regionalfl­ughäfen geschlosse­n werden. Höhere Preise allein nützen weder dem Klima noch den Bürgern dieses Landes.

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