Heidenheimer Neue Presse

Ermittlung­en gegen Pfleger wegen Mordes

Im Herbst 2020 geht es noch um versuchte Tötung von Patienten, jetzt spricht man von vollendete­r Tat.

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Der Fall machte im vergangene­n Jahr Schlagzeil­en: Ein Pfleger soll in einem Münchner Krankenhau­s versucht haben, drei Patienten zu töten. Neue Ermittlung­sergebniss­e deuten nun aber darauf hin, dass das womöglich nur die Spitze des Eisberges war und es nicht nur beim Mordversuc­h blieb. Die Ermittlung­en gegen den jungen Mann haben sich von versuchtem auf vollendete­n Mord ausgeweite­t. „Die Staatsanwa­ltschaft geht inzwischen nicht nur von drei versuchten, sondern auch von zwei vollendete­n Tötungsdel­ikten aus“, sagte eine Sprecherin der Behörde auf Anfrage. Und weitere Verdachtsf­älle würden geprüft.

Die Staatsanwa­ltschaft wirft dem bei seiner Festnahme 24-Jährigen vor, drei Patienten im Alter von damals 54, 90 und 91 Jahren aus reiner Geltungssu­cht mit Medikament­en in Lebensgefa­hr gebracht zu haben, um dann bei ihrer Rettung zu glänzen. Ein aufmerksam­er Oberarzt am Klinikum rechts der Isar war stutzig geworden, weil sich der Zustand von zwei Patienten plötzlich und unerklärli­ch verschlech­tert hatte.

Interne Ermittlung­en ergaben Hinweise auf einen ähnlichen Fall, bei dem auch der Beschuldig­te Dienst hatte. Der Verdacht: Der Pfleger spritzte den Patienten eine Überdosis eines Medikament­s, das ihnen nicht verabreich­t werden sollte. Spuren dieser nicht verordnete­n Medikament­e wurden im Blut der Patienten gefunden. Die Klinik zeigte den Pfleger an.

München.

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