Liebes Marketing,
ohne Dich geht in Firmen gar nichts. Ganze Abteilungen sorgen in Großunternehmen dafür, dass die eigenen Produkte ins rechte Licht gerückt und verkauft werden. Einfach gesagt: Du machst, dass alles ganz toll wird.
Doch längst nicht nur globale Player setzen auf Dich, sondern auch solide Handwerksbetriebe auf der Alb. Und das sogar viral, beispielsweise in sogenannten sozialen Medien: Da hat der Betrieb, der sich beispielsweise mit Oberflächentechnik beschäftigt, seinen eigenen Kanal, dort preist der Sanitärmeister die Vorzüge seines Betriebs auf der Suche nach neuen Mitarbeitern an. Schwäbische Tüftler mit Talent als Verkäufer bei Teleshopping-sendern.
Doch nicht nur Firmen, auch Städte und Gemeinden kommen im Wettstreit untereinander nicht mehr ohne Dich aus. Wer hat die günstigsten Abwasserpreise? Wer die wenigsten Schlaglöcher auf den Straßen? Welcher Schultes schafft den Fassanstich, ohne sich schmutzig zu machen? Alles wichtige Standort-marketing-faktoren und gleichzeitig gut für den kleinen Bruder von Dir, dem Image.
Im Bezug auf Marketing und Image hat die Stadt Giengen nicht nur wegen eines Filmchens in den letzten Jahren einen Sprung nach vorne gemacht. Die Giengener Bürger haben das zwar noch nicht so verinnerlicht, aber außerhalb der Stadt blieb das nicht verborgen. Warum sonst rennen die Investoren dem OB gerade die Bürotür ein?
Jetzt hat die Stadt aber in Bezug auf Dich einen kapitalen Bock geschossen. Da wird das Entenrennen abgesagt. Und eine große Chance vertan. Giengen hätte schließlich das erste coronakonforme Entenrennen der Welt veranstalten können. Wer weiß denn schon heute, wie hoch die Inzidenz bei den Quietscheenten im Hochsommer ist? Man hätte auch nur zweifach geimpfte Enten an den Start lassen können. Oder Masken entwickelt, die wasserdicht sind. Oder Enten aus dem Rennen genommen, die den Abstand nicht einhalten. Zudem wären Enten mit Masken ein tolles Marketing-instrument gewesen. Schade drum.
Aber ihr Gummitiere lest das ja eh nicht.