„Erholungsort und Lebensraum wird vernichtet“
Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald kritisiert die vorgesehenen Rodungen auf dem Schlossberg.
Der Heidenheimer Kreisverband der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald hat eine Stellungnahme zum Bebauungsplanverfahren Wohngebiet „Fußballstadion/ Heeracker/katzental“abgegeben. Und die fällt nicht gerade positiv aus: Durch den Bebauungsplan setze sich der „Waldflächenfraß“auf dem Schlossberg erneut fort. 3,71 Hektar Wald sollen im Zuge des Verfahrens gerodet werden. „Wald, der im Umweltbericht zum Bebauungsplanverfahren als ,hochwertige Laubmischwälder mit viel Unterwuchs‘ bezeichnet wird“, heißt es in einer Pressemitteilung der Schutzgemeinschaft.
Hoher Wert als Erholungsort
Er habe eine hohe Wertigkeit als Lebensraum und Erholungswald. „Zusätzlich hat der Wald gerade an diesem Ort einen hohen Wert als Erholungsort für alle und als Lebensraum für Tiere und Pflanzen und wird vernichtet, wenn die Planungen umgesetzt werden“, kritisiert die stellvertretende Vorsitzende des Kreisverbands, Dr. Mechthild Freist-dorr, weiter. Diese Waldinanspruchnahme sei nicht hinnehmbar. „Die Planungen sind für sich allein schon bedenklich. Im Zusammenhang wird die Dimension der vorgesehenen Maßnahmen aber erst richtig sichtbar.“Im Auftrag der Stadt Heidenheim sei ein „Städtebauliches Entwicklungskonzept Schlossberg“erstellt worden, das die Planungen auf dem gesamten Areal zusammenführe. „Im Ergebnis ist sämtlicher Wald, der sich zwischen dem Klinikum, den Wohnheimen, dem Fussballstadion und den übrigen Sportanlagen befindet, von den Planungen betroffen.“Damit ändere sich der gesamte Charakter dieses Gebietes.
Im räumlich angrenzenden Verfahren Eichert-klinikum seien 1,88 Hektar Wald vorgesehen, im Verfahren „Reutenen Süd“die Umwandlung von 3,89 Hektar Wald inzwischen genehmigt. „Wir fordern, so zu planen, dass kein Wald in Anspruch genommen werden muss“, so die Schutzgemeinschaft weiter.
Dass Wald als Ersatz aufgeforstet werden soll, will der Kreisverband ebenfalls nicht gelten lassen: „Dabei ist nicht nur unklar, wo diese Flächen in räumlicher Nähe zum Eingriff liegen sollen. Die Wirkung als Erholungs- und Lebensraum eines neu gepflanzten Waldes ist außerdem erst nach Jahrzehnten, also in Generationen, so gut, wie die der Flächen, die jetzt gerodet werden sollen.“