Heidenheimer Neue Presse

Schwarz-gelber Jubel in Berlin

Was für ein Endspiel. Borussia Dortmund schlägt RB Leipzig klar mit 4:1 und feiert damit seinen fünften Cup-gewinn. Erling Haaland und Jandon Sancho sind nicht zu stoppen.

- Von Carsten Muth

Borussia Dortmund hat zum fünften Mal den Dfb-pokal gewonnen – nach 1965, 1989, 2012 und 2017. Das Team von Trainer Edin Terzic gewann am Donnerstag­abend in Berlin das mit Spannung erwartete Finale gegen RB Leipzig mit 4:1 (3:0). Jadon Sancho und Erling Haaland schossen jeweils zwei Tore für den BVB. Dani Olmo traf für Leipzig, das in der ersten Halbzeit eiskalt erwischte wurde. Denn Borussia Dortmund nutzte in einem Klasse-spiel bereits seine ersten beiden Torchancen, agierte im Stil eines Spitzentea­ms. Hochkonzen­triert, spielerisc­h stark und überaus effektiv traten die Schwarz-gelben auf. Schon zur Pause stand es 3:0! Es war eine Demonstrat­ion der Dortmunder Stärke.

Beim 1:0 stibitze Marco Reus den Ball im Mittelfeld. Und dann ging es ganz schnell. Über Mahmoud Dahoud gelangte der Ball zu Jadon Sancho. Der junge Engländer, seit Wochen in Topform, schlenzte das Leder aus 17 Metern ins Tor. Da waren gerade mal fünf Minuten gespielt.

RB hatte in der Folge mehr Ballbesitz, war bemüht. Dortmund aber schlug eiskalt zu. Das zweite Mal in Person von Ausnahmest­ürmer Erling Haaland, der seine Oberschenk­el-verletzung auskuriert hatte und rechtzeiti­g zum Endspiel fit geworden war.

Erneut verlor Leipzig, das einfach keinen Zugriff auf den Gegner bekam, den Ball im Mittelfeld. Reus leitete die Kugel weiter zu Haaland – und der setzte sich mit Wucht und Raffinesse gegen Leipzigs Abwehrchef Dayot Upamecano

durch und ließ auch Torwart Peter Gulacsi keine Chance – 2:0 für Dortmund nach 28 Minuten.

Unmittelba­r vor dem Pausenpfif­f überrumpel­te das Terzic-team RB dann erneut. Das Leipziger Team war wieder mal hoch aufgerückt, als Dahoud auf Marco Reus spielte. Der Bvb-kapitän stürmte alleine aufs gegnerisch­e Tor zu und legte den Ball im richtigen Moment auf Jadon Sancho ab. Der wiederum ließ Nationalsp­ieler Marcel Halstenber­g frech ins Leere rutschen und schob lässig zum 3:0 ein (45.). Und dann war Pause.

„Das Ergebnis ist natürlich brutal für Leipzig“, sagte Bundestrai­ner Joachim Löw zur Halbzeit in der ARD. Leipzig werde in der zweiten Halbzeit eine Reaktion zeigen müssen. „Aber es wird richtig schwierig für RB.“

Leipzigs Coach Julian Nagelsmann zog in der Tat Konsequenz­en.

Der baldige Bayern-coach brachte Christophe­r Nkunku und Yussuf Poulsen für Alexander Sörloth und Hee-chan Hwang aufs Feld – und gestand damit wohl auch ein, dass sein Experiment mit der Doppelspit­ze Sörloth/hwang gescheiter­t war.

Nkunku hatte dann auch sofort die große Chance auf den Anschlusst­reffer. Der Franzose vergab freistehen­d (46.). RB machte nun mächtig Dampf, drückte aufs Tempo, suchte schnell den Weg zum Dortmunder Gehäuse. Der BVB sah sich zusehends in die eigene Hälfte gedrängt, verteidigt­e seinen Strafraum jedoch mit großem Einsatz.

Das Nagelsmann-team ließ aber nicht locker. Und wurde belohnt. Als Mittelfeld­spieler Dani Olmo, einer der besten Leipziger, der 1:3-Anschlusst­reffer gelang, nahm das zuvor schon laufintens­ive Match zusätzlich Fahrt auf. RB warf alles nach vorne, auf der Gegenseite hatte Jadon Sancho die Chance aufs 4:1. Er zögerte aber zu lange (84.). Den Deckel drauf machte schließlic­h Haaland. Der Norweger schloss einen Bvb-konter ab (87.). Er rutschte bei seinem Schuss aus. Der Ball trudelte dennoch ins Tor. Der Rest war Dortmunder Schaulaufe­n.

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