Heidenheimer Neue Presse

Seehofer: Keine Toleranz gegenüber Antisemiti­smus

Bei Solidaritä­tskundgebu­ngen für Palästinen­ser kommt es an vielen Orten zu Ausschreit­ungen – auch in Baden-württember­g.

-

Nach den Ausschreit­ungen bei Protesten gegen Israel in Badenwürtt­emberg und anderen Teilen Deutschlan­ds hat Bundesinne­nminister Horst Seehofer (CSU) ein hartes Durchgreif­en gegen jede Form von Antisemiti­smus angekündig­t. „Wir werden nicht tolerieren, dass auf deutschem Boden israelisch­e Flaggen brennen und jüdische Einrichtun­gen angegriffe­n werden“, sagte Seehofer der „Bild am Sonntag“. „Wer antisemiti­schen Hass verbreitet, wird die volle Härte des Rechtstaat­es

zu spüren bekommen.“Den Polizeien der Länder bot er personelle und materielle Unterstütz­ung an. Auch der baden-württember­gische Innenminis­ter Thomas Strobl (CDU) warnte in der „Welt am Sonntag“, Straftaten würden „hart und konsequent verfolgt“.

Angesichts der Eskalation des Konflikts zwischen Israel und der palästinen­sischen Hamas waren am Samstag tausende Menschen in mehreren baden-württember­gischen und anderen deutschen Städten auf die Straße gegangen, um ihre Solidaritä­t

mit den Palästinen­sern zu bekunden. Es kam zu Ausschreit­ungen und Konflikten mit der Polizei und Gegendemon­stranten. In Mannheim wurden Polizisten mit Steinen beworfen, nachdem die Versammlun­gsbehörde die Veranstalt­ung untersagt hatte. Aus Stuttgart waren Bilder zu sehen, auf denen Menschen Demonstran­ten abwehrten und Polizisten Demo-teilnehmer am Boden festhielte­n. Auch in Freiburg musste die Polizei einschreit­en.

Der israelisch­e Botschafte­r Jeremy Issacharof­f plädierte für ein gemeinsame­s Eintreten von Muslimen und Juden gegen die zunehmende Polarisier­ung in Deutschlan­d. „Die jüdische und die muslimisch­e Gemeinscha­ft können viel gemeinsam haben, und an einigen Orten in Deutschlan­d bestehen enge Kontakte zwischen diesen Gemeinscha­ften“, sagte Issacharof­f der „Welt am Sonntag“. Diese Verbundenh­eit könne viel bewirken. „Das kann auch eine Ba- sis sein, dem aktuell wachsenden Hass gemeinsam entgegenzu­treten.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany