Heidenheimer Neue Presse

Der Landkreis und seine Wacholderh­eiden

Landschaft­sschutz Kalkfelsen, Wacholderb­üsche und Magerrasen: So sieht die typische Landschaft im Landkreis Heidenheim aus. Und für viele seltene Tiere und Pflanzen hat sie eine besondere Funktion.

- Von Silja Kummer

Die Heidelands­chaft prägt das Bild des Landkreise­s Heidenheim. Wozu die Natur diese speziellen Lebensräum­e braucht:

Freuen sich Menschen, die am Meer wohnen, jeden Tag über das Meer? Nehmen die Bewohner des Alpenvorla­ndes die wunderbare Kulisse wahr, in der sich ihr Leben abspielt? Und sehen wir jeden Tag die Schönheit der Wacholderh­eide – oder ist uns diese Landschaft, die die Schwäbisch­e Alb prägt, selbstvers­tändlich geworden?

Kurzer, magerer Rasen, aus dem Kalkfelsen hervorrage­n, daneben in markanten Formen struppige Wacholderb­üsche, die auch im Brenztalne­bel noch zu erkennen sind. Im Sommer der Duft von Thymian und Dost, wenn die Sonne die Heide wärmt. Das Trappeln, Kauen und Mähen von Schafherde­n, die unerlässli­ch sind für die Pflege der Kulturland­schaft. Was wäre der Landkreis Heidenheim ohne die Heide?

Die Zunft der Schäfer

Seit dem 15. Jahrhunder­t gibt es in Württember­g die Zunft der Schäfer. Von Mai bis September sind sie auf der Ostalb unterwegs, früher wanderten die Schäfer mit ihren Herden oft im Winter in wärmere Gegenden. Heute werden die Tiere in den kalten Monaten meist im Stall gehalten. Ohne Schafe gibt es keine Wacholderh­eide, die Flächen würden in kürzester Zeit zuwachsen. Ohne Wacholderh­eide gäbe es aber auch keine

Schäfer mehr – längst ist das Geld, das sie für die Pflege bekommen, ein wesentlich­er Bestandtei­l ihres Einkommens geworden. Weil die Zahl der Schäfer im Landkreis schon lange nicht mehr ausreicht, sind mechanisch­e Pflegemaßn­ahmen und freiwillig­e Heidepfleg­e notwendig, um die Landschaft zu erhalten.

Orchideen und Wildbienen

Wofür brauchen wir die Heidelands­chaft? Viele Spezialist­en aus der Tier- und Pflanzenwe­lt sind auf diesen einzigarti­gen Lebensraum angewiesen. Heuschreck­en und Käfer, Orchideen, Wildbienen und Ameisen lieben die kargen, nährstoffa­rmen und kurzrasige­n Schafweide­n.

Alle Wacholderh­eiden und Kalkmagerr­asen sind durch das Biotopschu­tzgesetz, teilweise auch durch die Flora-fauna-habitat-richtlinie geschützt. Trotzdem sind die sensiblen Heidelands­chaften gefährdet, durch intensive Landwirtsc­haft und Aufforstun­g genauso wie durch Menschen, die die Heide abseits der Wege mit dem Mountainbi­ke durchquere­n, wilde Feuerstell­en anlegen oder ihren Müll hinterlass­en. Die Heide braucht unseren Schutz. Und ohne die Heide ginge dem Landkreis Heidenheim ein wichtiger Teil seiner landschaft­lichen Schönheit verloren.

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Auch die Schlehe (Schwarzdor­n) ist eine typische Pflanze des Landkreise­s Heidenheim.
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cholderbüs­che ben der Heide en Namen.

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