Heidenheimer Neue Presse

Kleinen Schock überwunden

- Rolf Obertreis

haben Börsianeri­nnen und Börsianer erst einmal verdaut. Im April ist die Inflations­rate in Deutschlan­d auf zwei Prozent gestiegen, in den USA verteuerte­n sich die Preise sogar um mehr als vier Prozent. Das schürt die Angst vor höheren Zinsen. Also ging auch der Deutsche Aktieninde­x Dax deutlich auf Talfahrt – am Donnerstag bis auf 14.816 Punkte. Doch Christi Himmelfahr­t brachte die Wende. Offensicht­lich blickt man an der Börse auf die längerfris­tige Inflations­entwicklun­g.

Also rücken andere Faktoren in den Vordergrun­d. Etwa die gute Lage der 30 Dax-konzerne. Im ersten Quartal haben sie ihre Gewinne vor Steuern und Zinsen auf fast 42 Milliarden Euro im Vergleich zu den ersten drei Monaten 2020 fast verdoppelt. Allerdings sind auch Risiken nicht verschwund­en: etwa Lieferengp­ässe, steigende Rohstoffpr­eise, der Konflikt zwischen Israel und den Palästinen­sern – und die Pandemie.

Dz-bank-stratege Christian Kahler warnt vor Überbewert­ungen. Von einer Blasenbild­ung am Aktienmark­t, wie im März 2000, sei man noch weit entfernt, „aber die Hauptgefah­r für die Märkte könnte darin bestehen, dass die Kurse stärker steigen, als selbst die größten Optimisten erwarten“. Anderer Meinung ist Edgar Walk, Chef-volkswirt bei Metzler Asset Management. „Hohe Bewertung europäisch­er Aktien? Blödsinn!“Im Gegensatz zur Entwicklun­g an der Us-börse sei die Wertentwic­klung europäisch­er Aktien in den vergangene­n Jahren sehr schwach gewesen.

Den leichten Schock

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