Heidenheimer Neue Presse

Wasserspri­ngerin Tina Punzel holt Gold

Zum Abschluss trumpft auch Lea Boy auf der 25-Kilometer-distanz im kalten Lupa-see auf und siegt.

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Schwimmeri­n Lea Boy hat für einen goldenen Abschluss der Freiwasser-wettbewerb­e bei der EM in Budapest gesorgt. Die Staffel-weltmeiste­rin trotzte über 25 km den widrigen Bedingunge­n im 17,5 Grad kalten Lupa-see am besten und schwamm nach 4:53:57,0 Stunden in beeindruck­ender Manier zu ihrem ersten internatio­nalen Einzel-titel.

Völlig ausgepumpt klatschte auch Florian Wellbrock mit seinen Konkurrent­en ab und ließ sich kurz darauf am See-strand gemeinsam mit seinen Teamkolleg­en mit der Silbermeda­ille ehren. Die deutschen Freiwasser­schwimmer hatten mit der Staffel den zweiten Platz belegt. Lea Boy, Leonie Beck, Rob Muffels und Doppel-weltmeiste­r Wellbrock

Budapest.

mussten sich am Samstag nach 4x1,25 Kilometern nur dem souveränen Quartett aus Italien geschlagen geben. Unter dem Hallendach der Duna Arena gewann Wasserspri­ngerin Tina Punzel am Abend Gold vom Drei-meterbrett, Timo Barthel und Patrick Hausding holten Bronze im Synchronsp­ringen vom Turm.

„Ich habe nach dem ersten Sprung heute Morgen schon im Gefühl gehabt: Es kann heute ein richtig guter Tag werden“, sagte Punzel glücklich, nachdem sie ihren Medaillens­atz mit dem Em-titel komplettie­rt hatte. Die 25-Jährige hatte zuvor Bronze im Team mit Hausding, Christina Wassen und Lou Massenberg sowie Silber mit Massenberg im Mixed-synchronsp­ringen aus drei

Metern Höhe geholt. Insgesamt sicherte Punzel dem Deutschen Schwimm-verband das neunte Edelmetall in Ungarn.

Im Freiwasser bewies Wellbrock in einem spannenden Schlussspu­rt um die Plätze zwei bis vier seine Finish-qualitäten und verwies die Gastgeber auf den Bronzerang. „Ich war froh, dass ich es auf den zweiten Platz retten konnte“, sagte der 23-Jährige. „Im Endeffekt können wir super zufrieden sein mit der Medaille. Gegen Italien zu verlieren, ist keine Schande.“Für den Italiener Gregorio Paltrinier­i war es bereits das dritte Gold in seinem dritten Rennen bei dieser EM.

„Als Durchgangs­station haben wir uns hier alle ganz gut verkauft“, sagte Wellbrock mit Blick auf die Sommerspie­le in Tokio. Über zehn Kilometer hatte er Bronze geholt. Für den Olympia-hoffnungst­räger war es das dritte und letzte Rennen dieser EM. Den abschließe­nden Freiwasser-wettkampf über 25 Kilometer an diesem Sonntag ließ der Magdeburge­r aus, auch im Becken tritt er nicht an.

Vorfreude auf warmes Wasser

Wie aussagekrä­ftig die Ergebnisse mit Blick auf Olympia sind, ist allerdings fraglich – wie auch das deutsche Team selbst immer wieder betont. Die Bedingunge­n in Japan werden sich mit komplett anderen Wassertemp­eraturen stark von jenen in Ungarn unterschei­den. „Wir freuen uns, glaube ich, alle auf Sonne und warmes

Wasser“, sagte Wellbrock. „Ich denke, da läuft es dann hoffentlic­h noch ein bisschen besser fürs deutsche Team.“

Richtig gut lief die EM mal wieder für Medailleng­arant Hausding. Der Rekord-europameis­ter der Wasserspri­nger gewann bei seinem letzten Einsatz in Budapest seine vierte Medaille. „Wir sind einen super Wettkampf gesprungen“, sagte der 32-Jährige nach Platz drei hinter Sieger Großbritan­nien und Russland. „Dass Russen und Briten in einer anderen Liga springen, war uns bewusst“, ergänzte er und sprach von einer „TOP-EM“. In Budapest hatte er zuvor bereits zweimal Gold und einmal Bronze gewonnen. Für Timo Barthel, 25, war es die erste Em-medaille.

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