Windradflügel schob sich durch Gerstetten
Gerstetten. Der Transport eines 70 Meter langen Windradflügels durch Gerstetten sorgte am Freitagabend für einen Menschenauflauf. Auf der oberen Böhmenstraße ragte er beinahe senkrecht wie die Rückenflosse eines Hais zwischen den Häusern auf. Rund 2000 Menschen standen entlang der Böhmenstraße, am Kreisel beim alten Rathaus und an der Bismarckstraße.
Vom Zwischenlager an der Alten Heldenfinger Straße war der mit Spezialfahrzeugen abgesicherte Schwertransport gegen 19 Uhr gestartet. Die rund 70 Meter langen Flügel, die zum dreiflügeligen Rotor der Windkraftanlagen gehören, bringen etwa 22 Tonnen auf die Waage. Transportiert werden sie auf einem 58 Tonnen schweren Tieflader, der selbstfahrend ist und funkgesteuert wird. Die Bedienmannschaft geht die gesamte Strecke nebenher und hat ein Auge auf elektrische Freileitungen, Ampeln oder entsprechende Straßenlaternen. Maximal sechs Stundenkilometer schnell ist der Transporter.
Ein Engpass in Gerstetten ist immer der Kreisverkehr am alten Rathaus, der elegant umkurvt wurde. Wegweiser und Verkehrsschilder samt Säulen, die vorher gelb markiert worden waren, wurden herausgehoben und nach dem Passieren des Schwertransports wieder aufgestellt.
Der Weg über die Bismarckstraße wurde gewählt, weil der Kurvenradius an der Ecke zur Osterstraße zu eng gewesen wäre. Der Konvoi fuhr weiter auf der Landesstraße Richtung Sontheimer Wirtshäusle und dann auf der Bundesstraße 466 Richtung Söhnstetten. Weit nach Mitternacht kam der Transport in Neuselhalden an. In den nächsten Tagen sollen noch fünf weitere solche Transporte durch Gerstetten erfolgen.