Mohoric siegt: Cavendish muss warten
Britischer Sprintstar könnte am Schlusstag noch alleiniger Etappen-rekordler mit dann 35 Erfolgen werden.
Der Slowene Matej Mohoric hat Mark Cavendish die Show gestohlen und als Ausreißer die hektische drittletzte Etappe der 108. Tour de France gewonnen. Der 26-Jährige vom seit Mittwoch unter Doping-verdacht stehenden Team Bahrain Victorious sicherte sich in Libourne als Solist seinen bereits zweiten Tagessieg bei der Frankreich-rundfahrt, gleich vier deutsche Ausreißer gingen leer aus.
Weder Nîmes-tagessieger Nils Politt noch Max Walscheid, Jonas Rutsch oder Georg Zimmermann hatten bei Mohorics Attacke 25 Kilometer vorm Ziel etwas entgegenzusetzen. Bester Deutscher wurde am Ende Politt als Fünfter. Noch eine letzte Chance
Cavendish, 36, bleibt in diesem Jahr damit nur noch auf den Champs-elyseés am Sonntag in Paris die Chance auf den historischen 35. Tagessieg bei der Tour. Dem Fahrer von Deceuninck-quick Step half am Freitag auch die Anwesenheit des legendären Belgiers Eddy Merckx‘ (ebenfalls 34 Siege) nicht bei der Jagd nach dem alleinigen Rekord.
Merckx, 76, hatte dem Briten vor dem Start persönlich noch viel Glück gewünscht und das Rennen im Auto von Tour-chef Christian Prudhomme verfolgt. Doch das Peloton mit Gelb-träger Tadej Pogacar (Slowenien) ließ eine 20-köpfige Fluchtgruppe mit dem deutschen Quartett früh ziehen. Das Hauptfeld, in dem sich neben Cavendish auch dessen Rivalen im Kampf um Grün aufhielten, hatte genug, es ließ die Ausreißer ziehen. In dieser Gruppe gab es auf den letzten 50 Kilometern immer wieder Attacken, unter anderem von Politt. Doch letztlich hatte Mohoric, der bereits die siebte und in diesem Jahr längste Tour-etappe nach Le Creusot gewonnen hatte, die besten Beine.
Am Mittwochabend war wegen Doping-verdachts das Hotel von Mohorics Team durchsucht worden. Die Staatsanwaltschaft startete eine Voruntersuchung, bislang ohne Ergebnis.