Heidenheimer Neue Presse

Bauern befürchten Preisverfa­ll

Schweinepe­st Schon jetzt machen Landwirte bis zu 40 Euro Verlust pro Tier. Sie appelliere­n an die Solidaritä­t des Handels.

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Berlin. Nach den ersten Fällen der Afrikanisc­hen Schweinepe­st (ASP) bei Hausschwei­nen in Deutschlan­d fürchtet der Dachverban­d der Schweineha­lter einen weiteren Preisverfa­ll. „Die Bauern machen jetzt schon 30 bis 40 Euro Verlust pro Schwein, während andere sich die Taschen vollmachen“, sagte der Geschäftsf­ührer der Interessen­gemeinscha­ft der Schweineha­lter (ISN), Torsten Staack. Er rief Schlachtun­ternehmen und Handelskon­zerne zur Solidaritä­t mit den Landwirten auf. „Ich erwarte von Fleischwir­tschaft, Handel und Gastronomi­e, die Not nicht weiter zu verschärfe­n“, sagte Staack. Es gebe keinen wirtschaft­lichen Grund, jetzt die Auszahlung­spreise noch weiter zu senken.

Staack erwartet durch die jetzigen Nachweise der ASP keine weitergehe­nden Einschränk­ungen. Die betroffene­n Hausschwei­ne wurden innerhalb von Restriktio­nszonen in Brandenbur­g gehalten, in denen zuvor schon an ASP verendete Wildschwei­ne gefunden worden waren. Nach den ersten Asp-funden bei Wildschwei­nen im September 2020 waren die Schweinefl­eischpreis­e um 20 Cent das Kilo eingebroch­en.

Das Verbrauche­rschutzmin­isterium in Brandenbur­g hatte am späten Donnerstag­abend mitgeteilt, dass die ASP erstmals in Deutschlan­d bei Hausschwei­nen festgestel­lt wurde. Betroffen sind demnach Bestände in den brandenbur­gischen Landkreise­n Spree-neiße und Märkisch Oderland. Beide Bestände seien nach den Befunden sofort von den Veterinärä­mtern gesperrt worden. Der betroffene Betrieb im Landkreis Spree-neiße hat nach Angaben des Ministeriu­ms 200 Schweine. Sie würden getötet und „unschädlic­h beseitigt“. Bei dem betroffene­n Bestand in Märkisch Oderland handelt es sich demnach um eine Kleinsthal­tung mit nur zwei Tieren.

Bislang war die ASP in Brandenbur­g bei insgesamt 1267 Wildschwei­nen festgestel­lt worden. Hausschwei­ne waren hingegen bisher nicht betroffen gewesen. Die ASP verläuft für die befallenen Schweine fast immer tödlich. Für den Menschen und andere Tierarten ist das Virus nicht ansteckend oder gefährlich.

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Ein Landwirt treibt seine letzten Mastschwei­ne zu einer Verladeste­lle. Er gibt wegen ASP auf.

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