Legionellen: Bisher keine neuen Fälle
Heilbronner Landratsamt ordnet die Desinfektion von Kühlanlagen an. Drei Firmen sind betroffen.
Nach einem Legionellen-ausbruch mit zwei Toten im Weinsberger Tal sind keine weiteren Erkrankten gemeldet worden. Das teilte das Landkreisamt in Heilbronn mit. Bei dem Ausbruch hatten sich fünf Männer und Frauen infiziert und gefährliche Lungenentzündungen erlitten. Die Patienten stammten aus Obersulm, Ellhofen, Weinsberg und Löwenstein.
Legionellen sind weltweit verbreitet und gedeihen in warmem Süßwasser. Sie können bei Menschen Krankheiten auslösen – von grippeartigen Beschwerden bis hin zu schweren Lungenentzündungen. Die Erreger werden oft durch zerstäubtes Wasser übertragen, etwa in Duschen, Whirlpools, durch Luftbefeuchter oder über Wasserhähne. Experten des Heilbronner Gesundheitsamtes gehen derzeit nicht davon aus, dass verunreinigtes Trinkwasser die Ursache für die Infektionen ist. Vermutet wird, dass die Ursache in einer Verdunstungskühlanlage zu finden ist. Deshalb habe das Gesundheitsamt drei Firmen mit derartigen Anlagen aufgefordert, diese bis zum kommenden Mittwoch durch Experten desinfizieren zu lassen. In etwa vier Wochen sollen erneut Proben an allen jetzt desinfizierten Verdunstungskühlanlagen genommen werden.
In Baden-württemberg gab es vor mehr als zehn Jahren in Ulm einen Legionellen-ausbruch. Fünf Menschen starben im Winter 2009/2010, die Behörden zählten damals 64 Fälle.