Oooooooooh, wie ist das schöööööööööööön
Fußballfans in der Voith-arena. Die gabe es aufgrund der Coronavirus-pandemie schon lange nicht mehr. Dank gesunkener Inzidenzwerte und der Coronaverordnung des Landes Baden-württemberg wurden im Heidenheimer Stadion im Spiel gegen die TSG Hoffenheim auf den Rängen wieder Gesänge angestimmt. 2269 Zuschauer wurden offiziell gezählt – bis zu 9000 Fans wären erlaubt gewesen. Alle entweder zweifach geimpft, getestet oder vollständig genesen (Maskenpflicht inklusive). Womöglich sind einige noch etwas verhalten. Zum anderen blieb die organisierte Fanszene dem Stadion fern.
Und dennoch wurde vor allem auf der Osttribüne Stimmung gemacht, zu Beginn der Partie deutlich lauter als im weiteren Verlauf.
Es durfte natürlich die offizielle Vereinshymne „1846 FCH Olé“genauso wenig fehlen wie die Aufforderung „Auf geht’s rot-blaue, Jungs! Schießt ein Tor für uns!“oder der Wechselgesang „Hei-den-heim – Hei-den-heim“. Den gesanglichen Höhepunkt, unabhängig von einer qualitativen Beurteilung, bildete aber die Liebesbekundung einiger Fans, die skandierten: Ooooooooooooh, wie ist das schöööööööööön. Ooooooooooooh, wie ist das schöööööööööön. Sowas hat man lange nicht gesehen. Sooo schöööön. So schön!“
Diese Emotionen bildeten den schönsten Aspekt des Tages für Frank Schmidt. „Es geht um die Menschen, die sich freuen, die singen“, so der Fch-trainer, der darüber froh ist, wieder vor Zuschauern spielen zu dürfen. „Ich freue mich unheimlich. Fans sind das Salz in der Suppe“, so der 47-Jährige. Und ja, die Zuschauer dürften dann auch mal schimpfen, was auch dazu gehöre. „Es ist ein ganz anderes Spiel und macht viel mehr Spaß mit Zuschauern im Stadion“, wird auch der neue Kapitän Patrick Mainka auf der Fch-homepage zitiert.
Nach Spielende suchten viele Fch-profis den Kontakt zu den Fans. Florian Pick nutzte die Gelegenheit, um sich vor jungen Fch-anhängern fotografieren zu lassen. Norman Theuerkauf staunte nicht schlecht über ein Plakat, auf dem er als Fußballgott bezeichnet wurde, während die Jungen Niklas und Silas auf einem Plakat um ein Trikot von Tim Kleindienst baten. Eine schöne alte Normalität also. Auch wenn sie aber doch noch ziemlich ungewohnt ist.
Alles andere als gewöhnlich war aber das Auslaufen von Schiedsrichter Tobia Reichel. Eine kleine Zuschauergruppe ließ den 35-Jährigen jedes Mal, wenn er mit einem Schiedsrichterkollegen an der Osttribüne vorbeilief, mit „Hey-hey- hey“-rufen hochleben. Das Feiern von Unparteiischen – ob das eine schöne neue Normalität wird?