Landkreis prüft das Alarmsystem
Nach der Flutkatastrophe in Teilen Deutschlands steht das Warnsystem auch im Kreis auf dem Prüfstand.
Wurde die Bevölkerung nicht rechtzeitig vor dem Wasser gewarnt? Diese Frage wird nach der Flutkatastrophe diskutiert. Auch aus dem Heidenheimer Kreistag kamen bei der Sitzung am Montag Nachfragen. Margit Stumpp (Grüne) verwies zunächst auf das erschreckende Ergebnis des bundesweiten Test-warntags im September 2020. „Und auch jetzt hören wir, dass die Benachrichtigungsketten nicht gut funktioniert haben“, sagte sie. „Wir werden von Jahrhundertkatastrophen wahrscheinlich in kürzeren Abständen betroffen sein“, befürchtet Stumpp und bat Landrat Peter Polta, für den Landkreis die Nachrichtenketten zu prüfen und dem Kreistag rückzumelden.
Landrat Polta reagiert
Landrat Peter Polta nahm die Bitte auf: „Wir müssen uns mit dem Thema beschäftigen. Das wird wichtig sein.“Er leitete die Aufgabe an Michael Felgenhauer weiter, der als Dezernent für Umwelt und Ordnung für den Katastrophenschutz im Landkreis zuständig ist. Auch Felgenhauer sprach eine Alarmierungskette an, die unabhängig von der Stromversorgung funktioniert und die Bevölkerung erreicht.
„Niemand kann sagen, uns betrifft das nicht“, warnte Grünenkreisrat Michael Sautter und äußerte den Wunsch, die Situation des Landkreises genau zu betrachten. „Wo gibt es möglicherweise Gemeinden, die von Hochwasser betroffen sein könnten.“Die Stadt Heidenheim habe ein Gefahrenkataster erstellt, andere Gemeinden ebenso? Der Landkreis, so Sautters Auffassung, sei zwar aufgrund der außergewöhnlich vielen Rückhaltebecken relativ gut vorbereitet. Diese seien mit Blick auf die Schneeschmelze in den Frühjahrsmonaten gebaut worden. „Aber wie sieht es aus mit Starkregenereignissen? Wir haben nach wie vor Seitentäler, von denen Wassermassen Richtung Brenztal stürzen könnten.“
Landrat Polta versprach, die Situation gemeinsam mit der unteren Wasserbehörde im zuständigen Kreistags-ausschuss darzustellen, um mögliche Problempunkte zu erkennen.
Test-warntag 2022 geplant
Der erste bundesweite Warntag im September hat Lücken bei der Alarmierung der Bevölkerung offenbart. Auch im Landkreis blieben die Handy-warnung aus oder kam erst mit einer Verzögerung von mehr als einer halben Stunde an. Eine weitere bundesweite Übung ist für 2022 vorgesehen.