„Mir tut es nur für die Firma leid“
Herwig Jantschik hat an der Impfstudie von Curevac teilgenommen und musste sich jetzt erneut impfen lassen.
Auf der Suche nach dem passenden Impfstoff gegen Corona war das Tübinger Unternehmen Curevac am Anfang noch ganz vorne dabei. Doch seit mehreren Wochen ist klar, dass die Wirksamkeit von nur 48 Prozent nicht die vorgegebenen Erfolgskriterien von mindestens 50 Prozent, die die Weltgesundheitsorganisation festgelegt hat, erfüllt.
Herwig Jantschik war Teilnehmer der Impfstudie und hatte im Januar und Februar jeweils eine Spritze erhalten. Danach hatte er grippeähnliche Symptome und war sich daher sicher, das Serum und nicht ein Placebo erhalten zu haben. Das wurde ihm im Nachgang zur Studie auch offiziell bestätigt. Einen Nutzen hatte er davon allerdings nicht. „Da der Impfstoff nicht zugelassen ist, hätte ich als ungeimpft gegolten, selbst wenn ich Antikörper gegen das Virus gebildet hätte.“
Enttäuscht sei er dennoch nicht gewesen, als er von der relativ geringen Wirksamkeit des Curevac-impfstoffes erfuhr. „Die Ergebnisse der Studie sind schade, für mich persönlich hatten sie aber eigentlich keine Konsequenzen“, sagt der 60-jährige Aalener, der bei Voith als Sozialarbeiter beschäftigt ist. Er habe sich lediglich um einen Impftermin bemühen müssen. Am Montag hat er nun seine zweite Spritze mit dem Impfstoff von Biontech im Impfzentrum in Göppingen erhalten. „Ich habe an der Studie teilgenommen, um die Entwicklung eines Impfstoffes voranzutreiben. Mir tut es nur für die Firma leid.“