Verbraucher lernen regionale Höfe kennen
Bei einer Radtour durch die Bio-musterregion Heidenheim plus wurden mehrere Betriebe besichtigt.
Vier Tage lang war die Gruppe der Radlerinnen und Radler von der Bio-musterregion plus auf einer Entdeckungsreise auf der östlichen Schwäbischen Alb von Hof zu Hof und durch die Täler von Brenz und Egau unterwegs. Organisiert wurde die Radtour in Kooperation mit der Landvolkshochschule Wernau-leutkirch, der Bio-musterregion Heidenheim plus und Anton und Maria Kohler. „Das Ziel war es, den Besucherinnen und Besuchern unsere schöne Region zu zeigen und sie mit der regionalen Landwirtschaft in Kontakt zu bringen“, so Johanna Böll, Regionalmanagerin der Bio-musterregion.
Im Ugental besichtige die Gruppe den Hof von Biolandlandwirt Rainer Bihlmaier, der erklärte, wieso er bei der Wurst-herstellung ohne Bindemittel auskommt. Benjamin Kapfhammer vom Verein „Talhof erleben“ zeigte an einem Kuh-schädel, dass die Stirnhöhlen sich bis weit ins Horn fortsetzen und erklärte, dass das Horn ein wichtiges Sinnesorgan des Tieres sei.
Hirse-anbau in Eselsburg
Die Strecke führte weiter durch das Eselsburger Tal vorbei an den Wasserbüffeln und Weiderindern der Biotal Hofgemeinschaft. Christoph Bosch von der Biotalhofgemeinschaft berichtete über das neue Hirse-anbauprojekt der Kornkreis-erzeugergemeinschaft. „Mit dem Anbau von Hirse wollen wir unsere Kulturen an das trockener werdende Wetter anpassen. Mit den ersten Ernten sind wir ganz zufrieden, auch wenn es dieses Jahr natürlich eher verregnet war.“Zudem besuchte die Radgruppe den Herbrechtinger Bauernmarkt, der sein 25-jähriges Bestehen als ältester im Landkreis Heidenheim feiert, besichtigte das Egau-wasserwerk auf dem Härtsfeld und die Härtsfelder Familienbrauerei Hald.
Auf Schloss Taxis in Dischingen berichtete Michael Winter (Firma Ravera) über seinen Vertrieb von Effektiven Mikroorganismen. Die Gruppe kehrte anschließend bei Siegmar Haußmann ein, einem Nebenerwerbsbetrieb
in Ballmertshofen. „Mit der ökologischen Bewirtschaftung meiner 6 ha möchte ich einen Beitrag zur Bewahrung unserer Schöpfung leisten und für die Zukunft unserer Kinder die Natur bewahren“, so Haußmann.
Am letzten Tourentag ging es durch Waldgebiet an der ältesten, aktiven Köhlerei Süddeutschlands zum Ochsenberg, wo es eine kleinteilige Form der Landwirtschaft gibt: solidarische Landwirtschaft, Mobilställe für Hühner und Gemüsebau nach dem Market Garden-prinzip. „Wir haben bereits eine enorme Schicht Humus durch unser System aufbauen können. So können wir der Natur etwas zurückgeben“, erklärt Björn Jennewein sein Wirtschaften. Über den Winter wollen Björn und Nadine Jennewein das Prinzip der solidarischen Landwirtschaft auf feste Beine stellen.