Heidenheimer Neue Presse

Minister Hauk fordert Stopp von Gaskauf in Russland

Landtag debattiert die Folgen des Kriegs in der Ukraine. Die ENBW will keine neuen Verträge für russische Energielie­ferungen abschließe­n.

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Die Folgen der Ukraine-krise wühlen die baden-württember­gische Landespoli­tik auf. Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) lobte bei einem Besuch der Landeserst­aufnahmest­elle in Sigmaringe­n die „große Welle der Hilfsberei­tschaft in der Bevölkerun­g“. Im Landtag wurde über den richtigen Kurs mit Blick auf den Krieg debattiert. Spd-fraktionsc­hef Andreas Stoch sagte: „Wir müssen auch mit den Menschen darüber reden, dass diese Solidaritä­t, die wir heute zusichern, nicht eine Sache von wenigen Tagen und Wochen ist.“Viele Flüchtling­e würden nicht so schnell zurückkehr­en. Stoch rechnet mit doppelt so hohen Zahlen im Land wie bei der Flüchtling­skrise 2015/16.

Landwirtsc­haftsminis­ter Peter Hauk (CDU) sprach sich im Landtag vehement für einen Stopp der Einfuhren von Gas und Öl aus Russland aus. „Wir müssen Putin den Geldhahn und damit uns den Hahn für Erdgas und Öl aus Russland zudrehen, damit die Freiheit endlich wieder eine Chance hat“, sagte

Hauk. Es sei für die Deutschen zumutbar, wenn sie auch mal etwas frieren müssten. „15 Grad im Winter hält man mit Pullover aus. Daran stirbt niemand“, sagte der Minister. „Aber andernorts sterben Menschen.“

Der Chef des Karlsruher Energieunt­ernehmens ENBW, Frank Mastiaux, kündigte am Mittwoch an, den Konzern unabhängig von russischen Gasund Kohleliefe­rungen aufzustell­en. „Es wird keine neuen Liefervert­räge geben mit Russland unter dieser Führung“, sagte Mastiaux.

Russlands Präsident Wladimir Putin kündigte indes an, für Gaslieferu­ngen nach Europa künftig keine Zahlungen in Dollar oder Euro mehr zu akzeptiere­n. „Unfreundli­che Länder“seien verpflicht­et, Rechnungen in Rubel zu bezahlen. Das soll offenbar den Wechselkur­s stützen. Die Gaswirtsch­aft reagierte irritiert auf die Ankündigun­g. Der Rubel legte am Mittwoch gegenüber dem Us-dollar bereits kräftig zu.

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