Kämpfen um jede Sekunde
Am 2. April findet nach der Zwangspause wieder der Höhlenbärenlauf statt. Die Veranstaltung bildet für eine neue Gesamtwertung aller acht geplanten Volksläufe im Kreis. Was steckt hinter der Idee? gleichzeitig den Startschuss
Das Jahr 2022 könnte für die Läuferinnen und Läufer im Kreis nach zwei Jahren Pandemie endlich wieder ganz normal beginnen: Mit dem Höhlenbärenlauf am 2. April, für den die Anmeldungen bereits laufen, dann mit einem, jetzt auch dem Wetter angemessenen, Frühlingslauf in Schnaitheim, der in diesem Jahr weniger nur noch Frühlingslauf als vielmehr nachgeholter Jubiläums-nikolauslauf werden könnte. Weiter mit einem Lauf in vielleicht sengender Hitze im für alle Sportler beliebten Eselsburger Tal, bis hin zu den fünf weiteren Volksläufen im Herbst und im Winter des Jahres.
Im Idealfall, auch wenn das schon sehr viel weiter gedacht ist, können die Athleten das Jahr mit dem Silvesterlauf sogar sportlich beenden.
Natürlich weiß keiner, was sich in Sachen Corona in den nächsten Wochen und Monaten tut. Ob es doch wieder Absagen hagelt oder nicht. Fest stehen aber zumindest schon alle Termine für die Läufe ) und die Vereine arbeiten euphorisch daran, wieder Normalität zurück auf die Waldwege zu bringen.
Sieben Vereine sind beteiligt
Bei aller Gewohnheit, gibt es die meisten Läufe mittlerweile doch schon relativ lange, können sich die Sportler in diesem Jahr aber auch auf etwas ganz Neues freuen: Der Höhlenbärenlauf bildet gleichzeitig den Startschuss für eine Landkreiswertung, in die alle absolvierten Läufe miteinfließen.
Sieben Vereine sind an der Idee beteiligt, sodass die Wertung bei allen acht geplanten Volksläufen (der Heidenheimer Stadtlauf gehört hier nicht dazu und die TSG Schnaitheim richtet jedes Jahr zwei Läufe aus) greifen kann.
Die Heidenheimer Zeitung ist als Sponsor ebenfalls mit im Boot. „Schon der Landkreislauf war eine tolle Aktion, die die Vereine gemeinsam gestemmt haben und die die Läufer zusammengebracht hat. Es ist einfach schön, wenn etwas Gemeinsames für den Landkreis
entsteht“, so Hz-geschäftsführer Martin Wilhelm.
Worum geht es den Vereinen? „Es geht darum, bei jedem Lauf bis zur letzten Sekunde zu kämpfen“, erklärt Frank Illenberger von der TSG Nattheim. Gemeinsam mit Ralf Geringer vom TV Steinheim und Matthias Willer von der TSG Giengen hat er das Konzept im Detail ausgearbeitet, entstanden ist die Idee in einer noch größeren Gruppe, der Vertreter aller sieben Vereine angehören und die sich in den vergangenen Monaten regelmäßig zum Austausch getroffen hat. Letztlich haben sie gemeinsam einen Landkreislauf in Sontheim gestemmt, über den alle Beteiligten sehr glücklich waren.
„Wenn jetzt wieder Normalität einkehrt, hätte ein zusätzlicher Landkreislauf allerdings den Rahmen gesprengt“, sagt Geringer. Deshalb habe man sich etwas anderes überlegt. Ohnehin hätte es schon früher mal Pläne in diese Richtung gegeben. „Uns hat nur die zündende Idee gefehlt“, so Geringer.
Die Vorbereitungen für die landkreisweite Wertung laufen noch, sind aber in den letzten Zügen. Bald sollen der endgültige Name und die dazugehörige Homepage stehen.
Bereits in Stein gemeißelt sind die Rahmenbedingungen: Ausgewertet werden die Gesamtplatzierungen und die Altersklassenplatzierungen aus allen acht Läufen.
Strecken können variieren
Auf eine Strecke festlegen muss man sich nicht, man kann mal zehn, mal fünf Kilometer oder auch einen Halbmarathon laufen. Basis für die Wertung ist die jeweils gelaufene Bestzeit je Strecke. Die Schnellsten erhalten für ihre Zeit Hundert Punkte, die
Punktzahl aller anderen Läufer ergibt sich immer in Relation dazu. Ein Streichergebnis gibt es nicht – mehr Läufe führen also immer zu mehr Punkten.
Gesammelt werden kann schon sehr bald. Der Hürbener Höhlenbärenlauf am 2. April ist fest geplant, die ersten Anmeldungen sind schon da. Ab 15 Uhr findet der Kinder- und Jugendlauf über 1,5 Kilometer statt, um 15.40 Uhr fällt der Startschuss für die 5,2 und 10,4 langen Strecken, die genauso verlaufen, wie sie es beim Hürbener Lauf auch vor Corona getan haben.
Eine Sache aber ist dieses Mal ganz anders. Thorsten Weisheit und Benjamin Schätzle, selbsternannte „Ur-hürbener“, die schon seit sie denken können zum TV Hürben gehören, organisieren den Lauf. Uve Schlumpberger, der diese Aufgabe davor 20 Jahre lang mit viel Herz und Energie übernommen hatte, verstarb im Juli 2020 und hinterließ eine große Lücke beim TV.
„Leider ist es wegen Corona noch ein bisschen eine Wundertüte, aber wir wollen das Möglichste möglich machen“, erklärt Schätzle. Weisheit und Schätzle sind als Fachwarte beim TV der Leichtathletik verbunden, lange war Weisheit übrigens einst der einzige Zehnkämpfer im Kreis. Neben der Organisation des Laufs versuchen sie als Übungsleiter momentan, wieder ein Angebot für die „Jungsenioren zwischen 30 und 60“im Verein zu schaffen.
Leider ist es noch eine Wundertüte, aber wir wollen das Möglichste möglich machen. Benjamin Schätzle
TV Hürben
Der Höhlenbärenlauf ist aktuell mit allem Drum und Dran geplant, sprich Verpflegung, Duschen und eine Siegerehrung für die Sportler soll es geben. Sollte sich die Lage bis zum Lauf ändern, könnte die Veranstaltung auch in abgespeckter Form über die Bühne gehen.
Wieder 120 Starter?
In der Regel gingen beim Höhlenbärenlauf um die 120 Läuferinnen und Läufer bei den Hauptläufen an den Start. Schätzle und Weisheit würden sich über eine solche Teilnehmerzahl freuen und können sich vorstellen, dass durch die neue, landkreisweite Serie noch der ein oder andere dazukommt. Generell erhoffen sich die Vereine, dass die kleinen Läufe durch die Serie noch an Teilnehmern zulegen können.
Preise für die Gewinner
Wer am Jahresende ganz oben in der Liste steht, erhält von der Heidenheimer Zeitung ein Digital-abonnement für zwölf Monate und darüber hinaus einen weiteren Preis.