Heidenheimer Neue Presse

Auswahl für Bürger

- Hajo Zenker

Ab Herbst sollen alle impfwillig­en Deutschen aus drei verschiede­nen Vakzin-arten wählen können – das kündigte Bundesgesu­ndheitsmin­ister Karl Lauterbach (SPD) am Mittwoch an. Angesichts der erwarteten neuerliche­n Pandemie-welle soll es sowohl die herkömmlic­hen Impfstoffe, die für die ursprüngli­che Wuhan-variante entwickelt wurden, als auch ein reines Omikron-vakzin von Biontech und schließlic­h von Moderna eine Kombinatio­n aus Omikron-vakzin und bisherigem Impfstoff geben. Denn man müsse „auf alle Eventualit­äten vorbereite­t sein“, so Lauterbach. Für diesen Moderna-impfstoff seien vom Bundestag 830 Millionen Euro zusätzlich bewilligt worden. Bisher waren bereits mehr als sechs Milliarden Euro in diesem Jahr für Vakzin-einkäufe eingeplant.

Wie viele Dosen konkret im Hinblick auf den Herbst bestellt wurden, teilte der Minister nicht mit. Es seien aber auf jeden Fall so viele, dass sich bei vermuteten 40 Millionen Impfwillig­en alle auch mit demselben Vakzin immunisier­en lassen könnten. Schließlic­h sei noch unklar, welcher Impfstoff bei der dann dominieren­den Virusvaria­nte am besten wirke.

Zuvor waren nach älteren Angaben des Ministeriu­ms bereits für die Zeit von 2021 bis 2023 insgesamt 677 Millionen Dosen bestellt worden, wovon hierzuland­e 179,5 Millionen tatsächlic­h verwendet wurden. Bis Ende Juni droht die Vernichtun­g von etwa drei Millionen Dosen, weil ihre Haltbarkei­t abläuft. Lauterbach räumte ein, dass es aktuell einen „Überschuss“an Impfdosen gebe und ältere Impfstoffe verfallen würden. Eine Dosis des bisherigen Biontech-impfstoffs kostet Medienanga­ben zufolge 19 Euro, beim derzeitige­n Moderna-vakzin sollen es 21,50 Euro sein.

Impfzentre­n weiter finanziert

Die neuen Impfstoffe sind laut Lauterbach so konzipiert, dass ein neuerliche­r Pieks reiche. Er betonte, eine Lehre aus der Pandemie sei, nie wieder zu wenig Impfstoff haben zu dürfen. Er kündigte für den Herbst eine Impfkampag­ne an. Allen, die es bräuchten oder wünschten, solle eine vierte Impfung angeboten werden können. Um so schnell wie möglich impfen zu können, sollten die Impfzentre­n weitergefü­hrt werde, wofür der Bund bis zu 100 Millionen Euro monatlich zur Verfügung stelle.

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