Heidenheimer Neue Presse

Landfrauen erreichen das Schwabenal­ter

Seit 40 Jahren gibt es den traditions­reichen Verein in Nattheim. In der Alten Schlossere­i erzählt er seine Geschichte.

- Klaus-dieter Kirschner

Nattheim. Marie-luise Gräfin Leutrum von Ertingen gilt als Pionierin der Landfrauen­bewegung „in the Länd“. Der erste Ortsverban­d in Baden-württember­g wurde anno 1946 in Alfdorf bei Schwäbisch Gmünd aus der Taufe gehoben. Daran und an noch viel mehr erinnerte Dienstagab­end die Landesgesc­häftsführe­rin des Bauernverb­andes Württember­g-baden, Dr. Beate Krieg, in Nattheim in ihrer Festanspra­che. Dort wurde eine bis 29. Mai täglich zwischen 14 bis 17 Uhr in der Alten Schlossere­i neben der evangelisc­hen Martinskir­che offene Tafelausst­ellung eröffnet.

Bei dieser Feierstund­e wurde einmal mehr unterstric­hen, dass in der Ortsverbän­den der Landfrauen alle willkommen seien, neben denen, die mit der Scholle, also der Landwirtsc­haft, verbunden sind. Und dort geht es nicht ums Kuchenesse­n und das Leeren des „Landfrauen-hydranten“, wie die großen Kaffeekann­en im Volksmund heißen. Echte Bildungsar­beit wird ebenso geboten wie sportliche Betätigung oder aber auch die Möglichkei­t, fern von Hof und Familie sich auf einer Freizeit erholen zu können.

Wer sind die 24 Landfrauen?

Beispiele dazu und noch viel mehr bietet die Ausstellun­g in zwölf Displays, auf denen man unter anderem die 24 Landfrauen aus allen 24 Kreisverbä­nden kennenlern­en kann. Wie Dr. Beate Krieg weiter ausführte, sind die Landfrauen inzwischen eine wichtige Interessen­svertretun­g: Keine Bundestags­wahl ohne Wahlprüfst­eine. Eine machtvolle Unterschri­ftenaktion erreichte die Einführung einer Mütterrent­e. Noch arbeite man an dem Ziel: „Mehr Frauen in die Parlamente.“Neuestes Anliegen ist die Verbesseru­ng

der Hebammen-situation im Ländlichen Raum.

Die Feierstund­e eröffnete Petra Rößler, die Vorsitzend­e des Nattheimer Landfrauen­vereins: Zunächst seien es sechs Landfrauen­vereine im Kreis Heidenheim gewesen. Inzwischen könne man sich das Härtsfeld oder Nattheim ohne Landfrauen nicht mehr vorstellen. 2019 seien die Jungen Landfrauen aufgenomme­n worden. Mit finanziell­er Unterstütz­ung des Landwirtsc­haftsminis­teriums des Landes konnte in der Alten Schlossere­i vor einem Jahr die Einweihung eines Dorfbackof­ens verwirklic­ht werden.

Bürgermeis­ter Norbert Bereska erklärte mit Blick auf die Festversam­mlung: „Hier ist wenigstens die Frauenquot­e mehr als erfüllt.“Die Gemeinde Nattheim danke den Landfrauen für eine Fülle von Aktivitäte­n in der Vergangenh­eit wie auch in der Gegenwart.

Vor der Zukunft müsse einem nicht bange sein, so Bereska,

denn die

„Nattheim ist nun einmal Hauptstadt des guten

Miteinande­rs im

Kreis

Heidenheim“.

 ?? Foto: Klaus-dieter Kirschner ?? Mit einem Sketch feierten die Nattheimer Landfrauen in der Alten Schlossere­i unter anderem ihr 40-jähriges Bestehen. Mehr Fotos unter hz.de/bilder
Foto: Klaus-dieter Kirschner Mit einem Sketch feierten die Nattheimer Landfrauen in der Alten Schlossere­i unter anderem ihr 40-jähriges Bestehen. Mehr Fotos unter hz.de/bilder

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