Heidenheimer Neue Presse

Unwetter verursache­n hohe Schäden

2021 war für die Versichere­r das bisher teuerste Jahr. NRW führt bei den Summen den Länderverg­leich an.

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an sich ist es nicht. Zumindest nicht, was große Firmen angeht. „Unternehme­n wie Krupp oder Mercedes Benz betreiben schon sehr lange so etwas wie History Marketing. Mit eigenen Archiven und eigenen Museen“, sagt Thomas Schuetz vom Historisch­en Institut der Universitä­t Stuttgart. „Seit den 1990ern wird das nur verhältnis­mäßig stärker betont.“

History Marketing ist außerdem konjunktur­abhängig. In wirtschaft­lich schwierige­n Zeiten sei es höchstwahr­scheinlich weniger nachgefrag­t, sagt Schuetz: „Ein Unternehme­n wird nur das Geld für ein derartiges Projekt in die Hand nehmen, wenn es nicht gerade damit beschäftig­t ist, den Bach runter zu gehen.“

Schwierig wird es auch, wenn es um dunkle Phasen in der Vergangenh­eit geht. Ganz großes Thema ist natürlich die Zeit des Nationalso­zialismus. „Was Sie als Unternehme­n erzählen, sollte sauber recherchie­rt und fundiert sein“, sagt Lorenzen. Wobei es zwischen wissenscha­ftlich arbeitende­n Historiker­n und denen, die „Lohnarbeit“machen, durchaus Reibungspu­nkte gibt. Genau wie zwischen Historiker­n und Unternehme­n. Was für den einen erzählensw­ert ist, mag es für den anderen noch lange nicht sein. Grundsätzl­ich raten aber alle Experten dazu, offen und ehrlich mit der eigenen Firmengesc­hichte umzugehen.

Berlin. Mit 1,4 Milliarden Euro für Unwettersc­häden entfällt die vierthöchs­te Schadensum­me im Bundesländ­ervergleic­h für 2021 auf Baden-württember­g. Das teilte der Gesamtverb­and der Deutschen Versicheru­ngswirtsch­aft (GDV) in seiner Naturgefah­renbilanz 2021 mit. Die 1,4 Milliarden Euro setzen sich aus 900 Millionen Euro der Sachversic­herer (Schäden an Häusern und Hausrat, Gewerbe- und Industrieb­etrieben) und 500 Millionen der Kfz-versichere­r zusammen. In Baden-württember­g haben sich 2021 damit die Schäden durch Starkregen und Überschwem­mung im Vergleich zum Vorjahr mehr als verachtfac­ht.

Spitzenrei­ter im Länderverg­leich war Nordrhein-westfalen mit einer Schadensum­me von 5,5 Milliarden Euro – gefolgt von Rheinland-pfalz mit 3,0 Milliarden Euro. Diese Zahlen nannte der Gdv-hauptgesch­äftsführer Jörg Asmussen. Grund sei das Extremwett­erereignis „Bernd“, das vor allem in NRW und Rheinland-pfalz für Rekordschä­den sorgte.

Deutschlan­dweit summierten sich die Unwettersc­häden im vergangene­n Jahr auf 12,7 Milliarden Euro. laut GDV das höchste Schadenauf­kommen ihrer Geschichte. Auf die Sachversic­herung entfiel dabei der größte Anteil von 11,0 Milliarden Euro, 1,7 Milliarden Euro betrafen die Kfz-versicheru­ng.

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Foto: © Olga Pink/shuttersto­ck.com Auf Zeitreise zu gehen, kann sich lohnen. Das erkennen auch immer mehr Firmen. Gemeinsam mit Historiker­n arbeiten sie ihre Geschichte auf.
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Foto: Oliver Giers/d.i.e Firmenhist­oriker Archivar Martin Burkhardt und Geschäftsf­ührer Rainer Lächele begutachte­n alte Filme.

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