Ex-kanzler Schröder verlässt russischen Ölkonzern
Der Sozialdemokrat zieht sich aus dem Rosneft-aufsichtsrat zurück. Wegen seiner Nähe zu Putin steht er unter Druck. Die Truppen des Kreml-chefs rücken in Luhansk vor.
Nach monatelangem Druck wegen seiner Tätigkeit für russische Energiekonzerne verlässt Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) seinen Posten als Aufsichtsratsvorsitzender des Ölkonzerns Rosneft. Mit ihm zieht sich auch der Geschäftsführer der Betreibergesellschaft der Gaspipeline Nord Stream 2, Matthias Warnig, im Aufsichtsrat zurück. Weitere Geschäfte seien „unmöglich“, teilten die beiden am Freitag mit.
Schröder war infolge der russischen Invasion der Ukraine und durch seine Freundschaft mit Wladimir Putin massiv unter Druck geraten. Der Haushaltsausschuss des Bundestags hatte dem Altkanzler daher bereits einen Teil seiner Privilegien aberkannt. Das Eu-parlament sprach sich zudem mit großer Mehrheit dafür aus, Eu-sanktionen gegen ihn zu verhängen.
Zur Unterstützung der Ukraine gegen den Angriff Russlands erhält das Land nun im Juli die ersten 15 Flugabwehrkanonenpanzer „Gepard“aus Deutschland. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) und ihr ukrainischer Amtskollege Olexij Resnikow vereinbarten am Freitag den Pakt, zu dem auch Ausbildungsunterstützung durch die Bundeswehr, die Bereitstellung von knapp 60 000 Schuss Munition sowie eine Lieferung von weiteren 15 Panzern gehören.
Denn die russischen Truppen sind nach Angaben aus Moskau weiter auf dem Vormarsch im ostukrainischen Donbass-gebiet. Moskau kündigte am Freitag die baldige Eroberung des Gebiets Luhansk an. „Die Befreiung der Luhansker Volksrepublik nähert sich dem Abschluss“, sagte der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu.
In der Hafenstadt Mariupol haben ukrainische Streitkräfte nach wochenlangen, erbitterten Kämpfen die Verteidigung gegen die russischen Truppen aufgegeben. Sie hätten die Anordnung aus Kiew erhalten, die Verteidigung einzustellen, sagte der Asow-kommandeur, Denys Prokopenko, dessen Kämpfer sich zuletzt im Asow-stahlwerk verschanzt hatten.