Heidenheimer Neue Presse

So entlastet die Bundesregi­erung die Deutschen

Der Ukraine-krieg hat die Lebensmitt­elpreise steigen lassen und Autofahren teuer gemacht. Nun hat die Politik Entlastung­smaßnahmen beschlosse­n. Das sind die wichtigste­n.

- Dorothee Torebko

Gestiegene Lebensmitt­elpreise, teures Tanken und höhere Energiekos­ten: Die Folgen des Ukraine-krieges wie die gestiegene Inflation sind vor allem für Geringverd­iener, Bezieher von Sozialleis­tungen und Pendler ein Problem. Nun haben einige Gesetze den Bundestag und den Bundesrat passiert, die die Bürger entlasten sollen. Das sind die wichtigste­n Maßnahmen:

Spritpreis­senkung

Benzin und Diesel werden von Juni an für drei Monate günstiger. Die Energieste­uer auf Kraftstoff­e wird in diesem Zeitraum auf das in der Europäisch­en Union erlaubte Mindestmaß reduziert. Benzin wird damit insgesamt um 35,2 Cent pro Liter, Diesel um 16,7 Cent pro Liter billiger werden.

9-Euro-ticket

Von Juni bis August dürfen Bürger im gesamten Bundesgebi­et für neun Euro pro Monat mit dem Nahverkehr fahren. Das heißt, sie dürfen das Billigtick­et für S-bahnen, Regionalzü­ge und Busse nutzen. Für ICE, IC und EC gilt die Fahrkarte nicht. Ob nach der Rabatt-aktion die Ticketprei­se im Vergleich zu heute ansteigen werden, ist nicht sicher. Die Verkehrsmi­nister der Länder machten dies am Freitag davon abhängig, ob die Bundesregi­erung zusätzlich Geld im Haushalt 2023 für den ÖPNV zur Verfügung stellt. Ob dies der Fall sein wird, ist derzeit noch offen.

Mehr Geld für Familien:

Empfänger von Sozialhilf­e, Hartz IV oder der Grundsiche­rung erhalten im Juli eine Einmalzahl­ung von 200 Euro, für Kinder erhöhen sich die monatliche­n Zahlungen ab Juli um 20 Euro. Einmalig bekommen Hartz-iv-empfänger 100 Euro. Die zusätzlich­en 20 Euro für Kinder sind als Übergangsr­egelung geplant, bis die Kindergrun­dsicherung eingeführt ist, die alle sozialen Leistungen für Kinder zusammenfü­hren wird.

Energiepau­schale:

Arbeitnehm­er und Selbststän­dige bekommen 300 Euro zusätzlich wegen der gestiegene­n Pendlerkos­ten. Die Pauschale wird mit dem Gehalt im September oder Oktober überwiesen. Selbststän­dige können die Pauschale bei der Steuervora­uszahlung im September abziehen. Kritisiert worden war in diesem Zusammenha­ng, dass Rentner, die nicht einkommens­steuerpfli­chtig sind, nicht von dieser Maßnahme profitiere­n.

Strompreis­e:

Von Juli an fällt die Eeg-umlage weg. Diese ist eine Umlage auf die Stromrechn­ung, die eingeführt wurde, um den Ausbau von Erneuerbar­en Energien wie Windkraft- und Solaranlag­en zu finanziere­n. Experten und Verbände sind skeptisch, ob durch die Abschaffun­g die Strompreis­e tatsächlic­h sinken. Denn die Umlage ist neben Steuern, Beschaffun­gskosten und Netzentgel­ten nur ein Teil der Stromrechn­ung. Allerdings könnte der Anstieg der Strompreis­e gedämpft werden.

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Foto: Jan Woitas/dpa Energie wird immer teurer. Zur Entlastung gibt es nun eine Pauschale.

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